Pongser Treff lockt Senioren vom Sofa

Der Pongser Treff im Caritas-Heim bietet bunte Kurse und Aktionen für Rentner.

Mönchengladbach. Bunte Papierschnipsel, Scheren und Stifte liegen auf dem Tisch. Sorgfältig schneidet Elisabeth Geratz (87) einen Baum aus Pappe aus. Monika Vratz schaut ihr dabei zu. "Das ist schön. Und jetzt malen wir kräftig-rote Kirschen auf die Blätter", ermuntert sie die Seniorin.

Christa Hunnenbart (74) gibt ihrem Obstwiesen-Fensterbild gerade den letzten Schliff und steckt einen Faden in das Bastelwerk. Zufrieden begutachtet sie es. "Es ist toll, dass wir hier die Möglichkeit haben, etwas zu machen. Den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen, ist langweilig", sagt die Rentnerin.

"Pongser Treff" - so lautet ein neues Projekt des Caritas-Heims Am Martinshof in Rheydt. Seit dem 1. Mai können alte Menschen aus der Umgebung in dem Seniorenzentrum an Freizeitaktionen teilnehmen. Singen, Basteln oder Spazierengehen - jeden Tag gibt es ein abwechslungsreiches Programm.

"Viele Senioren haben keine sozialen Kontakte, zu Hause fällt ihnen die Decke auf den Kopf. Hier können sie anderen Rentnern begegnen und ins Gespräch kommen", sagt Anne Steinhauser, Leiterin des sozialen Dienstes im Caritas-Heim. Zudem solle das Altenheim dadurch vorgestellt werden. "Wir zeigen, dass hier durchaus was los ist. Für die Heimbewohner ist das ebenfalls ein Vorteil, sie lernen andere Menschen kennen", meint Steinhauser.

Der Treff ist in drei Bereiche aufgeteilt: Der erste richtet sich an rüstige Rentner. Sie können täglich an Aktionen, zum Beispiel an Gymnastik- oder Musikkursen, teilnehmen. Auch Angehörige und Freunde können mitmachen. In jedem Kurs gibt es bis zu 20 Teilnehmer.

Spezielle Programme gibt es für demenzkranke Menschen. "Sie brauchen eine besondere Betreuung, die Gruppen haben weniger Teilnehmer", sagt Vera Berghoff, Pflegedienstleiterin im Heim. Etwa fünf Personen pro Gruppe basteln oder kochen gemeinsam. "Das ist auch eine Entlastung für die Angehörigen, sie haben mal ein paar Stunden am Tag Zeit für sich", so Berghoff. Das Besondere: "Die Pflegekasse übernimmt solche Angebote für Demenzkranke", erklärt Berghoff.

Ein weitere Teil des Pongser Treffs ist das Café. In dem gemütlichen Raum oder auf der großen Terrasse können die Besucher bei Kaffee und Kuchen quatschen.

Alle Programme werden von rund 40 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die vorher ausgebildet wurden, geleitet. "Wir können noch jede Menge Unterstützung gebrauchen. Freiwillige Betreuer werden jederzeit gesucht", so Steinhauser.

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