Polizei sprengt sich den Weg frei

47-Jähriger bedroht Ehefrau und Sohn mit einem Messer. Dann will er sich das Leben nehmen.

Mönchengladbach. Die Polizei hat am Mittwochabend in Lürrip eine Bluttat verhindert. Sie sprengte an der Lürriper Straße eine Wohnungstür und überwältigte einen 47-jährigen Familienvater. Der offensichtlich psychisch kranke Mann hatte vorher seine Frau (52) und den Sohn (19) mit einem Messer bedroht. Als die beiden flohen, verbarrikadierte er sich in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses und sagte gegenüber Polizeibeamten, dass er sich umbringen werde.

Der verstörte Sohn alarmierte um 18.50 Uhr die Polizei. Die erschien mit einem großen Aufgebot, unter anderem mit einer Sondereinheit aus Düsseldorf, und sperrte den Bereich weiträumig ab.

Als geschulte Beamte den Gladbacher beruhigen wollten, griff er sie ebenfalls mit einem Messer an und verschanzte sich dann in der Wohnung. Er habe nur noch geschrien und seine Lage als ausweglos beschrieben, berichten Nachbarn.

Bereits 2003 war in der gleichen Wohnung ein Streit zwischen dem Ehepaar eskaliert. Auch damals drohte der Mann damit, seine Frau umzubringen. Beamte eines Spezialeinsatzkommandos nahmen ihn fest und verhinderten Schlimmeres.

Längere Zeit redete ein Polizist auf den 47-Jährigen ein. Man werde ihm helfen, wenn er die Wohnung freiwillig verlasse. Da er aber weiter aggressiv reagiert und von Suizid gesprochen habe, sprengten Beamte um 23.30 Uhr den Eingangsbereich. Nachbarn berichteten, es habe einen "fürchterlichen Knall" gegeben. Er sei in der ganzen Straße zu hören gewesen.

Bei der Festnahme blieb der 47-Jährige unverletzt. Er wurde von einem Arzt untersucht und mit Medikamenten ruhig gestellt. Rettungssanitäter brachten den Mann zum Kamillianer-Krankenhaus in Dahl. Was 2003 nicht erfolgte, soll jetzt geschehen. Ein Polizeisprecher sagte, dass der Lürriper in eine geschlossene Abteilung des Viersener Landeskrankenhauses (Rheinische Kliniken) eingewiesen werden soll.

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