Ihr Körperbau, ihr Aussehen, ihr Gang werden benotet. "Die Preisrichter beurteilen, ob die Tiere korrekt konstruiert sind", erklärt Gerd Dreßler, Kreistierzuchtberater und Organisator der Pferdeschau. Das hört sich ein bisschen nach Autoproduktion und nicht nach Tierzucht an, aber dann wird es doch noch etwas emotionaler. "Auch der Stutenausdruck wird bewertet", fügt Gerd Dreßler hinzu. Soll heißen, dass ein weibliches Pferd auch weiblich aussehen soll.

Die Pferdeausstellung in Wickrath, bei der 350 Pferde und 150 Fohlen gezeigt werden, ist jedoch nicht nur Wettbewerb, sondern auch Kontaktbörse. Hier werden die Tiere in Augenschein genommen, die Züchter vergleichen sich untereinander, es werden auch Pferde ge- und verkauft.

Für kaum ein Pferd wird soviel bezahlt wie für Fürst Khevenhüller, der von einem bekannten Hengst abstammt und 50 000 Euro einbrachte. Zwischen 4000 und 10 000 Euro bringt ein Fohlen normalerweise, 7000 bis 15 000 Euro muss man für eine Stute hinblättern.

Einer von diesen Züchtern aus Leidenschaft ist Mark Stevens aus Kothausen. Drei Tage in der Woche ist er Schreiner, vier Tage kümmert er sich um seinen Reitstall, die Pensionspferde und den Zuchtbetrieb.

Seit 45 Jahren werden in seiner Familie Pferde gezüchtet. Auf der diesjährigen Ausstellung kann er vier Tiere präsentieren, unter ihnen eines, das ihm besonders am Herzen liegt: Starlight, ein vier Monate altes Fohlen - Ergebnis von 45 Jahren gezielter Zucht. "Dieses Fohlen werde ich wohl behalten", meint er, "und weiter zur Zucht verwenden." Und das, obwohl die Scouts von Paul Schockemöhle schon ein Auge auf das Tier geworfen haben.