Personalabbau am Mönchengladbacher Flughafen

Düsseldorf macht Ernst mit der Kosteneinsparung am Landeplatz in Mönchengladbach.

Mönchengladbach. Vom Ausbau spricht am Verkehrslandeplatz Mönchengladbach niemand mehr. Die Pläne für einen Regionalflughafen sind längst in der Schublade verschwunden. Und nun wird auch Personal am Niers-Terminal abgebaut. Die Zahl der Beschäftigten soll von 28 auf 14 reduziert werden, bestätigte ein Sprecher des Düsseldorfer Flughafens.

Die Düsseldorfer sind mit 70 Prozent Mehrheitseigner an der Flughafen Mönchengladbach GmbH. Die restlichen 30 Prozent hält der Versorger NEW. Düsseldorf hatte zugesichert, das Defizit des Verkehrslandeplatzes in Mönchengladbach bis zum Jahr 2020 zu übernehmen. Gleichzeitig hatte Geschäftsführer Christoph Blume aber auch erklärt, das Defizit halbieren zu wollen. „Und deshalb werden nun die Betriebskosten eingespart“, heißt es dazu aus Düsseldorf. Was bedeutet, dass es künftig keine Linien- und Charterflüge ab Mönchengladbach mehr geben wird.

Ohnehin bietet derzeit keine Fluggesellschaft Starts ab MG an. Gladbach hatte stets darauf gesetzt, eine Entlastungsfunktion für Düsseldorf übernehmen und Geschäftsflüge abwickeln zu können. Diese Hoffnung hat Ruth Witteler-Koch, Vorsitzende des Flughafen-Fördervereins, auch noch nicht aufgegeben: „Mönchengladbach bleibt eine gute Reserve in der Hinterhand für Düssseldorf angesichts steigender Passagierzahlen und des rasant wachsenden Flugverkehrs.“

Doch daraus wird wohl nichts. Das Personal soll gemäß der Geschäftsanteile auf den Düsseldorfer Flughafen und die Gladbacher NEW verteilt werden. Erhalten bleiben sollen an der Niers auf jeden Fall die Flugzeugwerft mit startenden und landenden Maschinen, die Flugschule sowie die Sportfliegerei.

Dieser Ansicht ist man auch in der Nachbarstadt Willich. Dort hatte man die Pläne zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes massiv bekämpft. Nun hat sich dort die CDU für den Erhalt ausgesprochen. „Wir wollten den Landeplatz nie plattmachen“, sagt Uwe Schummer, Bundestagsabgeordneter der CDU aus Willich. Vielmehr wolle man den Status akzeptieren mit Hobby- und kleinen Geschäftsfliegern sowie dem Technikstandort mit Tests und Wartung von Maschinen, so Schummer. Zudem könne dies dazu beitragen, ein interkommunales Gewerbegebiet zu schaffen.

Dass die CDU sanfte Töne im Zusammenhang mit dem Verkehrslandeplatz anstimmt, hat einen Hintergrund. Willich macht sich stark für eine Verlängerung der Regiobahn, die bislang am Kaarster See endet. Sie soll über Willich und Viersen bis nach Venlo verlängert werden. Für diese Verbindung in die Landeshauptstadt gibt es viel Unterstützung in der Region. In einem Gespräch bei Bundesverkehrsminister haben sich neben dem Kreis Viersen auch die Stadt Düsseldorf und die niederländische Provinz Limburg für die Verbindung ausgesprochen. 58 Millionen Euro soll der Ausbau kosten.

Doch die Trasse verläuft zu einem Teil auf Mönchengladbacher Gebiet, und ohne eine Zustimmung aus der Vitusstadt wäre eine Planung wohl nicht genehmigungsfähig. Deshalb will Schummer die alten Konflikte begraben und stattdessen gemeinsame Interessen finden. „Eine neue Bahnverbindung und ein gemeinsames Gewerbegebiet würden der Region guttun“, sagt Schummer.

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