Pahlkebad: Es wird saniert

Nur die FWG sagt Nein. Heftige Debatte um das Millionen-Projekt „Giesenkirchen 2015“. CDU und FDP winken es trotz massiver Bedenken der Opposition durch.

Mönchengladbach. Das Pahlkebad - seit Januar 2008 ist es abgeschlossen. Mitte 2010 könnte es, dann aufwändig modernisiert und saniert, wiedereröffnet werden. Denn der Stadt-Hauptausschuss beschloss am Abend die von vielen Rheydtern geforderte Sanierung des denkmalgeschützten Hallenbades. Bis auf die Freie Wählergemeinschaft (FWG) stimmten alle übrigen Fraktionen dafür. Also auch CDU und FDP, die lange ein neues Bad favorisiert hatten.

Die Sanierungskosten werden auf 6,67 bis 7,2 Millionen Euro beziffert. CDU-Fraktionsvorsitzender Rolf Besten beteiligte sich nicht an der Diskussion. Er ist befangen, weil sein Ingenieurbüro beim anfänglichen Pahlkebad-Neubauvorhaben nach Plänen des Büros Burkhard Schrammen mitwirkte. Bäderbetreiber NVV wird die Sanierungsarbeiten im Auftrag der Stadt durchführen.

Viel länger als über die Zukunft des Rheydter Stadtbades diskutierten die Politiker über das Millionen-Projekt Giesenkirchen 2015. Es wurde wie erwartet lediglich von CDU/FDP gebilligt und sieht vor, dass die städtischen Sportplätze Puffkohlen, Asternweg und der Parkplatz Kruchenstraße aufgegeben werden.

Hier will die stadteigene Kreisbau AG mit anderen Bauträgern bis 2015 neue Wohnviertel errichten - obwohl der Bedarf angezweifelt wird. Als Ersatz sollen die Giesenkirchener auf dem alten Freibad-Areal eine 2,75 Millionen Euro teure Sportstätte erhalten. Sie wird von der Kreisbau aus deren Erlösen aus den Grundstücksverkäufen bezahlt. Für die Stadt bleibt aus dem Deal rund eine Million Euro übrig.

Forderungen der FWG und der SPD, das Thema zu vertagen, weil die Beratungsunterlagen zu viele Fragen offen ließen, lehnte die Mehrheit aus CDU/FDP ab. Unbeantwortet blieb auch die Frage, wer sich hinter dem Büro "Geo 3" verbirgt. Es soll anstelle der Stadtverwaltung die Giesenkirchener Projektpläne erstellt haben.

FWG-Chef Erich Oberem wollte wissen, ob die CDU diese Skizzen bestellt bzw. bezahlt habe oder ob das Büro stattdessen als Gegenleistung mit einem Auftrag rechnen könne. CDU-Fraktionschef Rolf Besten konterte: "Die CDU hat nichts bezahlt." SPD-Fraktionschef Lothar Beine warf der CDU indirekt Kungelei vor. "Das hier hinterlässt mehr als ein Geschmäckle".

CDU-Ratsherr und Giesenkirchens Bezirksvorsteher Frank Boss, der sich bislang vehement für Giesenkirchen 2015 einsetzte, sieht sich befangen. Die FWG hat nicht nur wegen der Rolle Boss’ bei dem Millionenvorhaben den Regierungspräsidenten eingeschaltet.

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