Pahlkebad: Erst 2011 wieder offen

Heftige Diskussionen über den Sprungturm und die Wasserhöhe. Burkhard Schrammen plant mit.

Mönchengladbach. Sollen Besucher des seit fast zwei Jahren geschlossenen Pahlkebades weiterhin den Zehn-Meter-Turm zur Verfügung haben, der allerdings nicht mehr wettkampftauglich ist? Oder soll er nicht mehr benutzt werden und dafür die Wasserfläche mit "unkritischer Tiefe" um 100 Quadratmeter vergrößert werden?

Die Diskussion dieser Frage hat die CDU angestoßen. Hintergrund: Der Zehn-Meter-Turm des Rheydter Hallenbades bleibt aus Denkmalschutzgründen zwar in jedem Fall erhalten, er kann jedoch nicht mehr für Wettkämpfe eingesetzt werden, da der Abstand zwischen Turm und Hallendecke nicht mehr den Vorschriften entspreche.

Da zudem bei der Millionen-Sanierung des Bades der Wasserspiegel um 40 Zentimeter angehoben werden soll, müsste er um eben diese 40 Zentimeter erhöht werden. Auch das ist wegen des zu geringen Deckenabstands nicht möglich.

Die CDU forderte nun in der Sitzung des Freizeit-, Sport- und Bäderausschusses, nur noch die Sprungtürme bis 7,50 Meter zu nutzen (diese werden jeweils um 40 Zentimeter "aufgedoppelt") und den Zehn-Meter-Turm auch für Freizeitspringer zu sperren. Dann sei eine Vergrößerung der Wasserfläche mit unkritischer Tiefe - zum Beispiel für nicht so versierte Schwimmer - um bis zu 100 Quadratmeter möglich. Diesen CDU-Antrag lehnten SPD, FDP und Grüne mit dem Hinweis auf den vorliegenden Ratsbeschluss ab.

Auch sei der Zehn-Meter-Turm ein "Alleinstellungsmerkmal" des Pahlkebades, er solle deshalb weiterhin nutzbar bleiben, betonten die Vertreter der mehrheitlichen Ampelfraktionen. Die NVV, die die denkmalgerechte Sanierung des Bades plant, will die vorhandenen Becken mit einer Edelstahlwanne auskleiden. Dabei wird der Wasserspiegel heutigen Standards entsprechend angehoben, so dass er sich wie im Vitusbad auf einer Höhe mit dem Beckenrand befindet.

"Die Schwimmer müssen dann nicht mehr gegen den Beckenrand blicken", sagt Armin Marx (NVV AG). Und er fügt hinzu, "dass wir den Mehrheitsbeschluss umsetzen werden". Geprüft werde jetzt noch, ob man die Beckenlandschaft neu fliesen oder komplett mit der Wanne auslegen wolle.

Interessant: Das Büro von Burkhard Schrammen ist für die Pahlkebad-Planung zuständig. Schrammen war schon als Architekt dabei, als CDU/FDP das Rheydter Stadtbad abreißen und neu errichten lassen wollten. Die Pläne scheiterten - auch deshalb, weil die Firma des damaligen CDU-Fraktionschef Rolf Besten beteiligt war.

Marx sagt zu der neuerlichen Verpflichtung von Schrammen: "Sein Angebot war bei der europaweiten Ausschreibung das überzeugendste und wirtschaftlichste."

Dem Ausschuss wurde in seiner Sitzung auch der Bäderbericht für 2008 vorgelegt. Die Gesamtbilanz ist positiv: trotz der im Januar 2008 erfolgten Schließung des Pahlkebades konnte die Gesamtbesucherzahl der städtischen Bäder um 18 Prozent gesteigert werden. Insgesamt wurden 2008 genau 736.258 Besucher gezählt.

Dagegen entstanden Kosten von gut 5,9 Millionen Euro. Aufgrund der Schließung des Pahlkebades waren die Kosten aber niedriger als im Vorjahr, und die Stadt erhielt vom Bäderbetreiber NVV AG eine Rückerstattung über mehr als 520.000 Euro, die in die aufwändige Sanierung des alten Rheydter Bades fließen sollen.

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