Opfer treffen vor Gericht auf mutmaßliche Einbrecher

Zeugen schildern, wie sie Wohnungseinbruch erlebten.

Mönchengladbach. Drei 27, 23 und 24 Jahre alte Männer aus dem Heinsberger Raum saßen Dienstag gemeinsam vor der Ersten Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts auf der Anklagebank. Der Staatsanwalt wirft dem Trio bandenmäßigen Wohnungseinbruchsdiebstahl in neun Fällen im Raum Niederkrüchten, Schwalmtal und Mönchengladbach vor.

Der 27-Jährige und der 24-Jährige sitzen wegen mehrjähriger Vorstrafen bereits in Haft. Zum Lebenslauf machten die drei bereitwillig Angaben. Zu den Tatvorwürfen wollten sie allerdings zunächst nichts sagen. Auf der Anklagebank gaben sie sich eher unbeeindruckt.

Dagegen erinnerten sich die Opfer noch immer entsetzt daran, wie sie damals nach Hause kamen und die Terrassentür offenstand. „Alle Räume waren durchwühlt, Goldschmuck und Laptop waren weg“, so eine 49-jährige Schwalmtalerin. Dass die Einbrecher auch nicht davor zurückschreckten, in die Häuser einzudringen, wenn Bewohner noch drin waren, schilderte Dienstag eine 47 Jahre alte Niederkrüchtenerin: „Das war am 28. August vor zwei Jahren.

Da stand ich unter der Dusche.“ Danach bemerkte sie, dass das Wohnzimmerfenster eingeschlagen war. Auch hier stand die Terrassentür offen. Die Einbrecher waren offenbar an der Badezimmertür vorbeigehuscht, hatten Beute von 6700 Euro zusammengerafft und waren unbemerkt verschwunden. „Ich war so von der Rolle, dass ich die Nummer 110 der Polizei nicht mehr auswendig wusste“, erinnerte sich die Frau.

Auch ein 67 Jahre alter Rentner aus Elmpt hatte nichts von dem Eindringen der Bande bemerkt. Nach einem Nachtdienst lag er noch im Bett, als plötzlich morgens zwei Polizeibeamte davor standen und ihn sinngemäß aufforderten: „Ziehen Sie sich an. Bei Ihnen ist eingebrochen worden.“ Im Schlafzimmer standen alle Schubladen offen.

Den Schmuckkoffer der Ehefrau, die damals nicht im Haus war, hatten die Einbrecher mitgenommen. Auch hier hatten die Täter eine Glasscheibe aufgeschnitten und anschließend mit den nun zugänglichen Griffen geöffnet. „Glassplitter waren innen und außen verteilt“, sagte Dienstag der Rentner. Er beklagte einen Gesamtschaden von 17 000 Euro. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.

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