Veurteilt Obdachloser aus Mönchengladbach wollte ins Gefängnis

Oldenburg · Ein Mann aus Mönchengladbach wollte ins Gefängnis - und kommt ins Gefängnis: Er wurde wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

 Symbolbild

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Foto: dpa/Volker Hartmann

Das Landgericht Oldenburg hat den Mann am Dienstag wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte im Juni absichtlich einen Radfahrer angefahren und schwer verletzt. Nach Angaben eines Gerichtssprechers zeigte der Angeklagte in seinem letzten Wort so etwas wie Reue. Er stellte in Aussicht, dass seine Rentenzahlungen an das Opfer gehen sollten.

Die Tat hatte sich in der Nähe von Oldenburg in Niedersachsen ereignet. Der Deutsche aus Mönchengladbach war zu der Zeit ohne festen Wohnsitz und ohne Einkommen. Er hatte nur noch sein Auto, dessen Zulassung schon anderthalb Jahre abgelaufen war. Dieses steuerte er über die Gegenfahrbahn auf den Fahrradweg, wo er einen ihm völlig unbekannten 48 Jahre alten Radfahrer rammte. Der Schwerverletzte war mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden.

Das Gericht bewertete dieses Vorgehen als heimtückisch und habgierig - beides juristische Merkmale für eine Verurteilung wegen Mordes oder versuchten Mordes. Er habe sich „eine Rundumversorgung in einer Justizvollzugsanstalt“ sichern wollen, sagte der Sprecher. Die Richter folgten dem Antrag der Staatsanwaltschaft einer lebenslangen Strafe, während die Verteidiger neun Jahre Haft gefordert hatten.

(dpa)
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