Nylonfäden verwirren im Treppenhaus

Van Laack: Der leere Altbau wird zum Atelier. Bis die Wohnungen verkauft sind und der Umbau beginnt, wird das Gebäude mit den hohen Decken, großen Fenstern und geräumigen Treppenhäusern anders genutzt - als Kunstgalerie.

Mönchengladach. Wo sonst kann ein Künstler schon mal eine Wand raus reißen, um Platz für ein Werk zu schaffen? Das Innere des denkmalgeschützten van-Laack-Gebäudes, August-Pieper-Straße, in Waldhausen wandelt sich vorübergehend zu einem Ort aktueller Kunst.

Das Gebäude, 1906 gebaut und anfangs die Druckerei des alten Volksvereins, wurde vom Willicher Unternehmen Paschertz gekauft und soll zu Loft-Eigentumswohnungen umgebaut werden.

Bis die Wohnungen verkauft sind und der Umbau beginnt, wird das Gebäude mit den hohen Decken, großen Fenstern und geräumigen Treppenhäusern anders genutzt - als Kunstgalerie. 38 Künstler zeigen Werke, die meist vor Ort entstanden sind und den vorhandenen Raum interpretieren.

Friederike Mainka hat tausende Meter Nylonfäden durch die Stockwerke des Treppenhauses gezogen. Dazu hat sie auch die vor Jahren abgehängte Decke geöffnet, so dass das Licht jetzt auch von oben durch das Treppenhaus flutet.

Der israelische Künstler Tzachi Buchbut hat eine Wand, die früher Büroräume des Textilunternehmens van Laack trennte, eingerissen, um sein Kunstwerk installieren zu können. Wolfgang Kahn hat sein Atelier in das Gebäude verlegt und schafft veränderbare Holzskulpturen. Der Raum biete viele Möglichkeiten.

Organisiert hat das alles der Kunstverein Mischpoke. Er will Kunst außerhalb von Museen und Galerien präsentieren. Zu Mischpoke gehört neben Stefan Sturm und Taka Kagitomi auch Alexander Hermanns, der 2009 mit Erfolg in der ehemaligen Pension Flora ein ähnliches Kunstprojekt durchführte.

Die Ausstellung "The castle of discipline - die Möglichkeit des Raumes" wird am 9. Juli, 18 Uhr, eröffnet. Täglich 16 bis 20 Uhr geöffnet.

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