NeueTechnik: Die schnellste Bibliothek

Die Stadtbibliothek arbeitet mit Radiofrequenzen. Damit gehen Ausleihe und Rückgabe nun ruckzuck.

Mönchengladbach. Jetzt geht es ganz schnell: Den Stapel Bücher auf die Metallplatte, die Bibliothekskarte an das Feld gehalten und schon ist die Ausleihe perfekt. Nur noch einpacken und raus. Beim Abgeben ist es umgekehrt. Die Bücher gehen durch eine Klappe, werden gesammelt und ins Regal gestellt.

Möglich macht das das neue Ausleihsystem, das die Stadtbibliothek jetzt auf RFID umgestellt hat. Die Radio-Frequenz-Identifikationstechnik kommt aus der Logistik.

Ein Etikett im Buch und eines auf dem Ausweis macht die Identifizierung und Registrierung von Buch und Benutzer möglich. Der Kunde bekommt einen Ausdruck, auf dem die Medien gelistet sind, die Bibliothek kann im Computer nachsehen, wer was ausgeliehen hat und welche Bücher nicht innerhalb der Frist zurück gegeben wurden.

"Das was wir machen, ist auch Logistik", sagt Guido Weyers, Chef des Fachbereichs Bibliotheken. Bisher waren damit die Fachangestellten beschäftigt, die sich jetzt verstärkt um die Beratung der Nutzer kümmern können. "Auf Dauer werden wir hier natürlich auch Stellen abbauen." Noch gibt es 36 Planstellen.

Deswegen wurde die Einführung der 900.000 Euro teuren Technik auch von der Bezirksregierung genehmigt. Gladbach ist damit nach eigenen Angaben die erste NRW-Großstadt, deren Bibliothek so arbeitet, weswegen das Land 100.000 Euro dazugab. "Auch die Bibliothek in Rheydt arbeitet so", sagt Brigitte Behrendt, die die Einführung als Projektleiterin zweieinhalb Jahre lang betreut hat.

Für die Kunden entfallen die Wartezeiten, ein Abgabe-Terminal ist von außen zugänglich, hier kann man seine Bücher rund um die Uhr abgeben. Auch die Bücher in den Stadtteilbibliotheken in Giesenkirchen und Rheindahlen sind damit ausgestattet, nur dass dort Mitarbeiter die Stapel mit Büchern bewegen und kein automatisches Terminal.

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