Neue Orgel: Warten auf die Königin der Instrumente

Kirchenmusikerin Beate Opitz freut sich auf die ersten Töne in St. Marien.

Rheydt. Was sie als erstes auf der neuen Orgel spielen wird, das weiß Beate Opitz schon heute: „Nun danket alle Gott“ von Sigfrid Karg-Elert, will die Kirchenmusikerin von St. Marien in Rheydt erklingen lassen. Das neue Instrument aus der Orgelbauwerkstatt Weimbs wird seit Ende November aufgebaut.

Noch im Sommer war die Kirche für vier Wochen geschlossen, damit der Altarraum mit weißem Marmor ausgekleidet und die Orgelempore verstärkt werden konnte. Schon jetzt geht Opitz täglich in die Kirche, verfolgt, wie die „Königin der Instrumente“ nach und nach aus 10 000 Einzelteilen zusammenggebaut wird. Und sie schaut sich an, wo sie auf dem Orgeltisch welches der 38 Register finden wird. „Das ist ja etwas ganz besonderes, wenn ein Organist ein neues Instrument bekommt“, sagt sie. „Das passiert einem nur einmal im Leben.“

Das alte hatte zwar 60 Register, aber es war so schlimm verschlissen, dass sich eine Renovierung nicht gelohnt hätte, zumal die Pfeifen aus einer Zink-Legierung gefertigt waren, die mit der Zeit zu klirren anfangen. „Die neue Orgel bekommt Pfeifen aus einer Zinn-Blei-Legierung — das Beste, was es gibt.“ 2500 solcher Pfeifen hat das neue Instrument, die nach Abschluss der Aufbauarbeiten einzeln intoniert werden müssen, was drei Monate in Anspruch nehmen wird: Sie lassen sich an bestimmten Stellen weiten, um lauter oder leiser zu klingen.

Wann sie „Nun danket alle Gott“, intonieren wird, ist noch ungewiss. „Der Orgelbauer sagt spätestens an Pfingsten“, so Pfarrer Klaus Hurtz. „Aber als Pastor darf ich von Hoffnung getragen sein. Also sage ich: Ostern.“

Für die Orgel wird bereits seit zehn Jahren in der Gemeinde gesammelt. Noch fehlen 70 000 von insgesamt 550 000 Euro, die sie kosten wird. „Wenn sie endlich fertig ist, werde ich drei Kreuzzeichen machen“, sagt Hurtz. boe

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