Netzwerk „FridA“ hilft Senioren im Alltag

Die Pfarre St. Vitus bildet Ehrenamtler kostenlos zu Alltags- und Patientenbegleitern aus.

Netzwerk „FridA“ hilft Senioren im Alltag
Foto: Detlef Ilgner

Im Idealfall steht das Kürzel „FridA“ für ein Geben und Nehmen: Da nimmt sich jemand Zeit, um einem älteren Menschen bei der Alltagsbewältigung zu helfen — und wird durch die Begegnung selbst beschenkt. Das Kürzel „FridA“ steht für „Freiwillige in der Alltagsbegleitung“. Das Projekt ist ein Netzwerk ehrenamtlicher Hilfe für Senioren in den Innenstadtgemeinden Mönchengladbachs. Es ist eine Unterstützung für diejenigen, die zu Hause wohnen und hier und da Hilfe brauchen.

Die Pfarre St. Vitus bietet ehrenamtlichen Helfern kostenlose Qualifizierung für die besonderen Herausforderungen der Alltagsbegleitung wie auch für die der Patientenbegleitung an. „Es ist ein ökumenisches Projekt“, sagt Wolfgang Mahn im Büro der Gemeinde St. Maria Rosenkranz. Neben der katholischen Gemeinde St. Vitus mit ihren fünf Innenstadtgemeinden St. Albertus, St. Barbara, St. Elisabeth, St. Mariä Himmelfahrt und St. Maria Rosenkranz sind die Evangelische Friedenskirche sowie die Ökumenische Altentagesstätte Eicken beteiligt. Die Erfahrung, dass viele ältere Besucher nicht mehr den Weg in die Begegnungsstätten schafften und dadurch oft wie abgeschnitten waren, habe die Frage aufgeworfen, wie ihnen Hilfe und Unterstützung gegeben werden könnte, so der Gemeindereferent der Pfarre St. Vitus.

Das Projekt sieht vor, dass sich die Helfer in der Woche zwei bis drei Stunden Zeit nehmen, um einem Älteren oder bei Bedarf auch auf Hilfe angewiesenen jungen Menschen zur Seite zu stehen, etwa bei Ämtergängen, Arztbesuchen und als Kommunikationspartner. Während die Alltagsbegleitung langfristig angelegt ist, ist die Patientenbegleitung auf den kurzfristigen Bedarf zugeschnitten.

Maria Hordan-Neuhausen, Leiterin der Ökumenischen Altentagesstätte Eicken, und Vanessa Thienenkamp, Schulungsbeauftragte im Projekt, vermitteln in Kursen als ausgebildete Multiplikatoren das Rüstzeug. „Es ist ein sensibler Bereich, da die Ehrenamtlichen private Wohnungen betreten“, betont Thienenkamp. Die Kurse geben zum Beispiel Einblick in das Rollenprofil des Alltagsbegleiters, gesetzliche Rahmenbedingungen und Unterstützungsmöglichkeiten im Netzwerk vor Ort. Beim Erfahrungsaustausch lernen die Helfer ebenso, sich selbst zu schützen, damit die Freude bleibt und das Ehrenamt nicht zur Belastung wird. Der 76-jährige Rentner Wilhelm Pulwey hat sich als langjähriger ehrenamtlicher Alltagsbegleiter offensichtlich seinen Elan bewahrt. „Ich wollte etwas Positives ohne Bezahlung tun“, begründet er seinen Einsatz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort