Natur: Angst um Hunde und Katzen

Im Hardter Wald sollen Giftköder ausliegen. Tierbesitzer sind in großer Sorge.

Mönchengladbach. Im Hardter Wald geht die Angst um. Ein oder mehrere Unbekannte sollen seit rund sechs Wochen immer wieder vergiftete Köder in Hardt und dem Hardter Wald auslegen. „Die Tierkiller verteilen abseits der Wege mit Rattengift, Säure oder Rasierklingen gespickte Wurst- und Brotstücke“, weiß Dirk Brauner von der Kreisjägerschaft Mönchengladbach zu berichten.

Bereits mehrere Hunde und Katzen hätten schon medizinisch versorgt werden müssen. Ein Hund sei hinter dem Ehrenmal gestorben, nachdem er einen Köder gefressen hatte. So weiß Brauner es von einem Freund aus seinem Hundeverein, der es von einem Bekannten so erfahren hat.

„Es gab da wohl mehrere Fälle“, sagt auch Karl-Heinz Böhm, Pächter des Hardter-Wald-Reviers XVI und Mitglied der Kreisjägerschaft. Die Tierärzte in Hardt hätten etliche solcher Fälle gehabt. Daraus habe man sich ein Gesamtbild gemacht. „Wenn jemand meinen Hund vergiften würde. . . — da kommt man nicht so schnell darüber hinweg“, sagt der besorgte Jäger und Hundeliebhaber. Verrückte oder Hundehasser seien da wohl am Werk. „Man hört ja immer wieder von solchen Fällen. Aber diesmal muss es schon sehr extrem sein“, sagt Böhm.

Böhm und die Kreisjägerschaft haben nun reagiert. 500 Euro Belohnung für die Ergreifung des oder der Täter hat Böhm ausgesetzt und im Hardter Wald sowie im Stadtteil entsprechende Aufrufe aufgehängt. Die Jagdpächter und die Jäger seien dem Tierschutz verpflichtet und wollten die Ergreifung der oder des Täters aktiv unterstützen, schreibt er da.

Ein besorgter Mitmensch hatte bereits am 22. März Aushänge in dem Gebiet verteilt, auf denen er auf die Gefahr hinweist und bittet, Katzen im Haus zu lassen und Hunde an die Leine zu nehmen. Außerdem solle man gefundene Köder mit einem Nachweis des Datums, etwa der Tageszeitung, fotografieren und beim Hardter Bezirksbeamten, Polizeihauptkommissar Hans-Joachim Frantz, abgeben.

Die Polizei indes weiß von nichts. „Die Geschichte mit den Rasierklingen in Ködern hört man immer wieder. Da ist nichts dran“, sagt Polizeisprecher Willy Theveßen. Die Geschichte werde immer von einem zum anderen weitergetragen, meist solle ein Bekannter von einem Bekannten das Entsprechende erlebt haben. „Die vergifteten Köder sind eine Wandersage“, so Theveßen.

Es sei wohl mal im Wald liegendes verfärbtes Brot bei der Polizei gemeldet worden. „Das war aber wahrscheinlich nur verschimmelt.“ Von einem toten Hund oder verletzten Tieren wisse man jedenfalls nichts.

Das sagt auch der für den Hardter Wald zuständige Revierförster der Stadt, Werner Stopps. „Man hört immer wieder Geschichten in dieser Richtung, wenn man dem aber nachgeht, findet man nichts. Ich habe jedenfalls noch nie etwas gefunden“, sagt er. Wenn etwas Verdächtiges gemeldet worden sei, habe es sich meist um Sägespäne oder Papierschnipsel einer Schnitzeljagd gehandelt.

Einen toten Hund allerdings hat Stopps gefunden. „Einen Mops. Der war in eine Decke eingeschlagen in einer Schutzhütte entsorgt worden. Der war aber nicht vergiftet.“ Nicht auszuschließen ist, dass daraus die Geschichte vom Tierkiller entstand.

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