Nach Feuer Abriss bei Mülforter

Zur Sicherheit sollen Teile der Zeugdruckerei fallen.

Mönchengladbach. Zu den 37 Bränden der vergangenen Jahre auf dem Gelände der leerstehenden Mülforter Zeugdruckerei ist in der Nacht zu Donnerstag ein weiterer hinzugekommen. Eine 20 mal 50 Meter große Halle auf der Industriebrache stand gegen 0.20 Uhr in Flammen. Der Großbrand beschäftigte zahlreiche Feuerwehr-Einheiten mit 44 Leuten die ganze Nacht.

Das brennende Gebäude grenzt direkt an die Duvenstraße. Durch die starke Hitze des Feuers stürzten große Teile der 84 Meter langen Mauer auf den Gehweg. Die Duvenstraße war von 1.30 Uhr bis in den Morgen gesperrt.

Was die Feuerwehrleute begannen, nämlich Teile der Halle wegen restlicher Glutnester einzureißen, wird nun von Seiten der Verwaltung fortgesetzt werden. Das kündigte ein Stadtsprecher am Donnerstag an. Oberbürgermeister Norbert Bude hatte am Donnerstag eine Krisensitzung mit Vertretern zahlreicher Fachbereiche einberufen.

Seit Jahren — konkret: seit der Insolvenz des Unternehmens und dem Auslaufen der Produktion im März 2002 — waren immer wieder Brände ausgebrochen. Mal wurden sie auf dem 60 000 Quadratmeter großen Gelände gelegt, mal könnten sie zum Beispiel durch Kurzschlüsse entstanden sein, die Metalldiebe beim Kabel-Klau verursachten.

Damit nach dem aktuellen Feuer der Zugang aufs Gelände nicht frei ist, hatte die Stadt noch in der Nacht eine Baufirma beauftragt, die an den Bürgersteig grenzende Mauer wieder auf zwei Meter aufzustocken. Zweite Maßnahme auf dem Ruinengelände ist ein zehn Meter breiter Korridor hinter der Firmenmauer. Alles, was an Gebäudeteilen in diesen Korridor hineinragt, soll zum Schutz von Fußgängern und Autofahrern abgerissen werden.

Aber auch von zu abenteuerlustigen Kindern, die aufs Gelände eindringen, soll Gefahr abgewendet werden. Es soll eine allein schon durch Winddruck einsturzgefährdete weitere Halle komplett demontiert werden, und auch ein Schornstein soll fallen. Möglicherweise soll das Technische Hilfswerk (THW) diese Aufgabe übernehmen.

Was die neuerlichen Sicherheits-Maßnahmen kosten, ist noch nicht klar. Wegen der bisherigen Arbeiten dieser und ähnlicher Art sowie den seit Jahren nicht gezahlten Gewerbesteuern sitzt die Stadt derzeit auf offenstehenden Beträgen in Höhe von rund 870 000 Euro. Darin sind noch nicht die Kosten für die Feuerwehr-Einsätze enthalten.

Vor Wochen hatte die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG ein Kaufangebot für die Fläche eingereicht, um das Problem endlich zu lösen. Die Verhandlungen zwischen der EWMG und der Gläubigerbank Volksbank Kamen Werne laufen. Die EWMG rechnet in Kürze mit einer Antwort.

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