Nach 15 Jahren ohne Luchsnachwuchs freut sich der Tiergarten Odenkirchen über zwei Junge, die vor wenigen Wochen nach einer Tragzeit von zwei Monaten geboren wurden. Namen haben die kleinen Wildkätzchen -wie auch die Mutter-noch nicht. "Wenn es jemanden gibt, der die Patenschaft übernimmt, wird darüber entschieden", erklärt Norbert Oellers, Leiter des Tiergartens.

Die kleinen Luchsbabys scheinen sich nicht um ihre Popularität zu scheren, kümmern sich nicht um die vielen Kinder jenseits der Gitterstäbe, sondern ruhen lieber im Inneren eines ausgehöhlten Baumstamms.

Oellers: "Da haben sie ihre Ruhe. Der ganze Rummel ist noch nichts für sie." Auch die Mutter hat sichtlich Probleme damit, wenn sogar ein Kamerateam anrückt, um die Kleinen zu filmen. Zur Sicherheit wird sie in ein weiteres Gehege gesperrt und läuft dort unruhig hin und her.

Bei der Geburt wogen die kleinen Luchsmädchen nur 50 bis 60 Gramm, waren nur leicht behaart und vollkommen blind. "Mittlerweile haben sie einen gesunden Appetit", erklärt Oellers. Auf dem Speiseplan steht vor allem Eiweißhaltiges. Eintagsküken und Hackfleisch, wie Tierpfleger Norbert von Dahlen konkretisiert.

"Es ist schön, dass man hier Tiere sehen kann, die es sonst in der Natur nicht gibt", sagt Antonia (12), die gemeinsam mit ihren jüngeren Geschwistern und der Mutter den Tiergarten besucht. Die neugeborenen Kamerunschafe und das Ponyfohlen seien aber mindestens genauso interessant.

Lange werden die kleinen Luchse nicht in Odenkirchen bleiben können. Oellers: "Das Gehege wäre auf Dauer zu eng." Spätestens im Winter wird darüber entschieden werden müssen, an welchen Tierpark die Jungen abgegeben werden. Doch bis dahin sind die Kätzchen noch in ihrem Gehege zu bestaunen.