Musikschule und VHS sollen ins Studentenwohnheim

Die SPD macht sich für den Standort Friedrich-Ebert-Straße stark.

Mönchengladbach. Als die Kreisbau den Architekten-Wettbewerb für einen 8,5 Millionen Euro teuren Komplex an der Friedrich-Ebert-Straße ausschrieb, gab sie den Planern eine klare Handlungsempfehlung mit: Sie sollten eine etwa 700 Quadratmeter große Fläche für einen „gewerblichen Bereich“ berücksichtigen. Was Anfang 2014 noch eine Wundertüte war, entpuppt sich als strategisches Konzept.

Hier sollen Volkshochschule (VHS) und Musikschule einziehen, wenn das Gebäude im Frühjahr 2017 fertig sein wird. Derzeit sind die beiden Institutionen in einem Privatgebäude an der Mühlenstraße untergebracht. In der nächsten Sitzung des Finanzausschusses lassen CDU und SPD prüfen, ob sich dieses Vorhaben durchsetzen lässt.

Dabei spielt eine Rolle, wie wirtschaftlich ein Umzug ist. Die Stadtverwaltung, die an 23 Standorten in der Stadt untergebracht ist, will ihre Dienstsitze reduzieren. Auch führende Politiker der CDU/SPD-Ratsmehrheit wollen dies. Doch ein Umzug von VHS und Musikschule würde die Standorte nicht verringern. Die beiden städtischen Einrichtungen zögen dann lediglich aus einem Privatgebäude in ein Haus der Stadttochter Kreisbau. Und diese Lösung muss keine finanziell günstigere sein, denn Miete muss die Stadt dann an die Kreisbau zahlen. Vor allem die SPD macht sich für diesen Umzug stark.

Ihr Fraktionsvorsitzender Felix Heinrichs ist darüber in konkreten Gesprächen mit seinem politischen Kooperationspartner Hans Peter Schlegelmilch. „Derzeit gibt es im Umfeld des Tellmann-Platzes Probleme mit sozialen Randgruppen. Wir würden die soziale Kontrolle stärken, wenn VHS und Musikschule hier ihre Standorte hätten. Beide Institutionen werden täglich von vielen Menschen aufgesucht“, sagt Heinrichs. Auch aus planerischen Aspekten wäre diese Lösung aus SPD-Sicht wünschenswert. „VHS und Musikschule sind Frequenzbringer. Wir werten diesen Bereich kräftig auf. Das wird bestehende Geschäfte stärken, andere werden sich ansiedeln“, sagt die zuständige Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann (SPD).

Bei der Stadttochter Kreisbau sieht man die politischen Absichten entspannt. „Wir haben so geplant und stehen bereit“, sagt Vorstand Hans-Jürgen Meisen. Zu 120 Wohnungen für Studenten, Fahrradstation, Geschäftslokalen und Café wären VHS und Musikschule das Tüpfelchen auf dem i. Ein Haken: Der jetzige Mietvertrag für beide an der Mühlenstraße soll Ende 2015 auslaufen, heißt es. Aber erst 2017 wird das neue Haus fertig.

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