„Musik mittendrin“ mach Spaß und integriert

Beim Festival setzen 14 Chöre, Bands und Tanzgruppen ein Zeichen gegen Fremdenhass.

„Es gibt keinen Fremdenhass, sondern nur Angst vor Fremdem.“ So hat es die Kabarettistin und Sängerin Monika Hintsches einmal gesagt. Deshalb gilt es, das Fremde kennenzulernen, um dann sogar mitzumachen. Genau deshalb trafen sich nun beim Festival „Musik mittendrin“ 14 Chöre, Bands und Tanzgruppen verschiedener Nationalitäten im Theater im Gründungshaus (TiG), um gemeinsam einen musikalischen Tag zu erleben. Monika Hintsches führte durch das Programm. „Durch meine Arbeit kenne ich viele musikalische Gruppen, aber längst nicht alle. Die Idee war, dass diese Gruppen miteinander in Kontakt kommen“, sagt Frank Füser, Leiter des städtischen Fachbereichs Weiterbildung und Musik. Das Konzept ging auf. 45 Minuten durften sich die Gruppen jeweils präsentieren. Die anderen hörten und schauten zu — und kamen danach ins Gespräch.

Die Mischung beim Festival „Musik mittendrin“ war groß und abwechslungsreich. Wer länger blieb, der erlebte zum Beispiel den Frauenchor Dohr, das türkische Musiktrio Hüseyin Kaplan und die griechische Tanzgruppe Leonidas. Eine sicher ungewöhnliche Programmabfolge. Doch sie kam an. Beim Frauenchor sang das Publikum die bekannten Lieder mit. Bei Udo Jürgens’ Hit „Ich war noch niemals in New York“ wurden die Besucher selber zum Chor. Danach wurde es lauter, denn Hüseyin Kaplan und seine Band hatten türkische Melodien mitgebracht. Das Publikum erlebte eine musikalische Rundreise durch die Türkei und obwohl die Klänge der Instrumente manch einem fremd erschienen sein mögen, klatschte das Publikum schnell mit. Die Idee, dass verschiedene Nationalitäten miteinander ins Gespräch kommen, funktionierte. Denn Musik ist eine Sprache, die jeder versteht. Und so passte es auch, dass nach ihnen eine griechische Tanzgruppe die Bühne betrat und sich zu Klängen bewegte, die den ein oder anderen an einen Urlaub am Mittelmeer erinnerten. „Wir haben ganz bewusst verschiedene Musikrichtungen und Arten der Darbietung gewählt“, sagt Frank Füser. So kommen nicht nur Menschen aus verschiedenen Ländern, sondern auch verschiedene Arten der Musik zusammen. Nach ihren Auftritten trafen sich viele Musiker im Foyer des Theaters im Gründungshaus, um sich auszutauschen. So sprachen die Künstler und das Publikum nicht nur miteinander, sondern ergatterten auch die ein oder andere Anfrage für einen Auftritt. Die musikalische Weltreise ging weiter mit deutschen, russischen, orientalischen, englischen, afrikanischen und spanischen Klängen. Am Ende des Tages, nach neun Stunden, war das Festival so gut angekommen, dass Fachbereichsleiter Frank Füser nun bereits über eine zweite Auflage nachdenkt. Bewerber genug gibt es jedenfalls, teilte er mit.

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