Mörderische Heimatlektüre für den Sommerurlaub

Es gibt zahlreiche Krimis, die in Mönchengladbach spielen. Die WZ stellt einige der Bücher vor.

Mönchengladbach. Der Urlaub steht bevor — und damit auch die Qual der Wahl in Sachen der Urlaubslektüre. Statistiken zeigen: Vor allem Krimis landen häufig in den Koffern. Kommissar Wallander, Commissario Brunetti oder der grantelnde „Klufti“ aus dem Allgäu sind also gern gesehene „Reisebegleiter“. Mittlerweile gibt es aber auch zahlreiche regionale Krimis, die in Mönchengladbach spielen. Warum also nicht ein bisschen Heimat mit in den Urlaub nehmen?

Der von Reiner Welters geschriebene Mönchengladbach-Krimi „Dahin wie fallendes Laub“ (ISBN 978-3898415903, 12,80 Euro) lässt die 1970er-Jahre in Rheindahlen und dem ländlichen Umfeld wieder aufleben, denn die Geschichte spielt 1970: Der Mineraloge Martin Frank macht erneut Urlaub in seiner Heimat Rheindalen bei Mönchengladbach. War sein letzter Besuch dort vom Fund einer Leiche an den Bahngleisen bei Ellinghoven überschattet (nachzulesen in: „Tödlich war die Mariennacht“, ISBN 978-3898414609, 12,80 Euro) hofft er nun auf ein wenig Erholung.

Doch er hat sich zu früh gefreut. Während einer seiner geliebten Wandertouren hört er Schüsse aus dem Hardter Wald und begegnet kurz darauf einem verdächtigen Radfahrer. Als er nachsieht, woher die Schüsse kamen, findet er erneut einen Toten.

In der Reihe der Niederrhein-Krimis ist kürzlich der 255 Seiten starke Titel „Das letzte Hemd“ (ISBN 978-3954510108, 9,90 Euro) des Autorenduos Kirsten Püttjer und Volker Bleeck erschienen. Auch wenn die Hauptfiguren, der pensionierte Richter Max Rosenmaier und Kriminalhauptkommissar Hans-Harald Becker Garten an Garten in Waldniel leben, spielen große Teile der Handlung in Gladbach, wo nicht nur eine Lagerhalle explodiert, sondern auch Nacht für Nacht Autos brennen. Was das alles mit den Joint Headquarters zu tun hat und warum Rosenmaier keine gebügelten Hemden mehr im Schrank hat, löst sich im Laufe der kurzweiligen Geschichte auf.

Als ein Kollege tot und als Weihnachtsmann verkleidet aufgefunden wird, ist es für Hauptkommissarin Nadine Jansen mit der Ruhe vorbei. Beim Versuch, die Angehörigen zu benachrichtigen, muss die Gladbacher Ermittlerin feststellen, dass auch die Frau und zwei Kinder des mutmaßlichen Selbstmörders tot sind. Ein Familiendrama? Oder etwas anderes?

Das dritte Kind des Ehepaares könnte vermutlich einiges über den Tathergang erzählen — aber es ist traumatisiert und bringt kein Wort über die Lippen. Kann Psychiater Vincent Rosebud Licht ins Dunkel bringen? Die Antwort gibt es in dem bereits 2005 erschienenen Buch „Vincents Methode“ von Rüdiger Janczyk (ISBN 978-3897053991, 9 Euro).

Einen Tag vor Beginn der Weltmeisterschaft finden Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes im Hockeypark eine Leiche. Wer hat den deutschen Hockey-Präsidenten Martin Kollweid auf so grausame Weise getötet und im Beton des frisch gegossenen Siegerpodestes verschwinden lassen? Nicht nur Kriminalhauptkommissarin Ulrike von Maybach sucht den oder die Täter, sondern auch Pelvis Kossitzke, einst Hockey-Torwart und inzwischen Wirt einer für ihre Currywurst berühmten Fußballkneipe, sowie Alexander Kollweid, der Sohn des Toten. Die Leser erfahren die Ermittlungen im Buch „Der Tod spielt mit“ (ISBN 978-3937001814, 9,50 Euro) mitverfolgen.

Nur mittelbar mit Gladbach zu tun haben die Abenteuer des Privatdetektivs Christian Hartmann, der bis zu einem „Fiesen Foul“ (ISBN 978-3940077011, 9,50 Euro) als Profi bei den Borussen kickte und auf dem Sprung in die Nationalmannschaft stand. Klaus Stickebroeck verblüfft mit vielen Analogien, die sich zwischen den beiden Jobs finden und Hartmann muss damit leben, dass ihm immer mal wieder dazwischen gegrätscht wird. Aber er ist schlagfertig, witzig und neigt zu herrlichen Übertreibungen.

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