Mönchengladbach: Wunden lecken nach dem Unwetter

NVV und Stadt waren am Montag mit der Nachlese des Unwetters beschäftigt. So gab es etwa an der stark betroffenen Bahnstraße in Holt einen Ortstermin. Bei dem Regen war die Straße mehr als kniehoch überschwemmt worden. 40 Liter pro Quadratmeter kamen in einer Dreiviertelstunde runter. Die Abflüsse schaffen nur 28 Liter.

Mönchengladbach. Land unter meldeten nach dem Wolkenbruch vom Samstag weite Teile Mönchengladbachs. Jetzt gibt es auch genaue Daten der Regenmenge: "Unser Regenschreiber an der Karstraße hat eine Menge von 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 45 Minuten gemessen", sagt Helmut Marmann, Pressesprecher der NVV.

Am Nordpark seien es 32 Liter pro Quadratmeter in der selben Zeit gewesen. Ab 28 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde spricht man von Starkregen.

NVV und Stadt waren am Montag mit der Nachlese des Unwetters beschäftigt. So gab es etwa an der stark betroffenen Bahnstraße in Holt einen Ortstermin. Bei dem Regen war die Straße mehr als kniehoch überschwemmt worden.

"Wir sind erst einmal froh, mit dem Straßenmanagement eine Lösung gefunden zu haben, um die Straße wieder einspurig für den Verkehr freizugeben", sagt Marmann. Das Tiefbauamt arbeite nun mit Hochdruck daran, die entstandenen Schäden wieder auszubessern. "Die Wiederherstellung der Straße und des Straßenunterbaus wird wohl noch einige Tage in Anspruch nehmen."

Dass die Straßen und mit ihnen etliche Keller so schnell unter Wasser gestanden hätten, läge unter anderem daran, dass die Kanäle nicht für solche Wetterereignisse konzipiert seien, erklärt Marmann.

Zwar seien die Kanäle technisch und auch rechtlich gesehen auf dem neuesten Stand, damit könnten sie aber auch nur 20 Liter pro Quadratmeter pro Stunde abtransportieren. "Das gesamte Netz mit Regenrückhaltebecken und so weiter ist auf 28 Liter pro Quadratmeter pro Stunde ausgelegt."

Bei dieser Menge Regen spreche man bisher von einem 30-Jahres-Ereignis, also einer Wassermenge, die einmal in 30 Jahren auf einen Schlag runter regnet. "Allerdings ist in den letzten Jahren eine Häufung dieser Ereignisse zu verzeichnen", sagt Marmann.

Schuld daran ist allem Anschein nach der Klimawandel. Ob es daher in Zukunft neue Richtlinien für die Kanalnetze im Land gibt, wird derzeit in einer Arbeitsgruppe im NRW-Umweltministerium diskutiert. Und bis lang seien solche Starkregen auch nur punktuelle Ereignisse.

Eine andere Ursache für nasse Keller lasse sich aber häufig beheben. "Oft ist Rückstau schuld an den vollgelaufenen Kellern", sagt Marmann. Meist funktioniere dann das eingebaute Rückschlagventil nicht oder es sei erst gar nicht vorhanden. Allerdings schreibt die Entwässerungssatzung Mönchengladbach vor, das Gebäudeeigentümer eine entsprechende Rückstausicherung einbauen müssen.

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