Konzept der Stadtverwaltung Da blüht Mönchengladbach künftig was

Mönchengladbach. · Blühende Farbtupfer und mehr Grünflächen – ein Konzept soll die Stadt aufwerten.

 Blühende Landschaften hat die Mags schon an einigen Stellen in der Stadt angelegt. Nun sollen auch einige Gewerbegebiete mit Blühstreifen umgeben werden.

Blühende Landschaften hat die Mags schon an einigen Stellen in der Stadt angelegt. Nun sollen auch einige Gewerbegebiete mit Blühstreifen umgeben werden.

Foto: Mags

Mit mehr Grün zurück zu den Wurzeln – so kann das Konzept „Blühendes Mönchengladbach“ zumindest die älteren Bürger anmuten. Die erinnern sich noch an den grünen Bogen, den die Stadt in den 1980er-Jahren in ihrem Logo führte. Der aktuelle Ansatz des Konzeptes lautet: mehr sprießendes Grün in die Stadt bringen. Dazu sollen auch Bewohner animiert werden, die bislang noch Schotter oder Steinplatten einem Busch oder Blumen in ihrem Vorgarten vorziehen. Jeweils 150 000 Euro für zwei Jahre sollen für einen bunten Strauß von Maßnahmen ausgegeben werden, zu dem auch „mobiles Grün“ gehört. Losgehen soll es mit den Aktionen 2020.

Schaugärten zeigen Alternativen

Auf einem Dutzend übers Stadtgebiet verteilten Flächen sollen Schaugärten angelegt werden. Diese zeigen, welche Alternativen es zu Schotter- und Steinplatten in Vorgärten es gibt. Mit Steinen weitgehend versiegelte Gärten, finden nicht nur Umweltverbände, senken die Artenvielfalt, rauben Insekten dringend benötigte Lebensräume und sorgen für ein aufgeheiztes Stadtklima.

Stadtrat und Verwaltung sehen das mehrheitlich auch so. Allerdings hat die Politik Anträge von Grünen, der Partei Die Linke und jüngst im Umweltausschuss auch einen Antrag des Bundes und für Umwelt (BUND) abgelehnt. Diese zielten entweder darauf, Schottergärten zu verbieten oder bestehende grüne Vorgärten per Satzung vor Umwandlung zu schützen. Die Stadtverwaltung sagt, sie nutze alle rechtlichen Möglichkeiten und kümmere sich in neueren Bebauungsplänen bereits um Regelungen zugunsten grüner Gärten. Die Große Koalition setzt auf Überzeugung – zum Beispiel mit den Schaugärten. Die könnten in Grünanlagen in der Nähe von Schulen angelegt werden – etwa im Rheydter Maria-Lenssen-Park.

Streuobstwiesen aufwerten

Die städtischen Streuobstwiesen sollen durch Neuanpflanzungen weiter aufgewertet und mit Hecken umgeben werden.

Park für essbare Wildpflanzen

Ein solcher Park, in dem Blätter, Beeren und Früchte gepflückt werden  dürfen, soll auf einem stadteigenen Grundstück an der Konzenstraße in Eicken angelegt werden. Die Stadt will so ein Vorhaben der Initiatiative Transition Town MG und einer Wildpflanzenpädagogin ­unterstützen.

Blühstreifen

Gewerbegebiete sollen mit ausgedehnten Stauden- und Blühstreifen eingefasst werden. Am Nord- und Westrand des Regioparks ist beispielsweise ein zehn Meter breiter und mehrere hundert Meter langer Streifen vorgesehen. An anderen Gebieten sind zwei bis vier Meter breite und 50 bis 100 Meter lange Streifen geplant. Grünstreifen soll es zudem an der Steinmetzstraße zwischen Bismarckstraße und Bellstieg geben. Überdies sollen der nördliche Rand des Neubaugebietes Konrad-Röpges-Straße und die innere Grünfläche durch Anpflanzungen aufgewertet werden.

Mobile Grünelemente

Mit weißen Blumenkübeln aus Kunststoff auf dem Rheydter Markt und an der Hindenburgstraße hat die Stadt vor Monaten schon versucht, „mobiles Grün“ in die Citys zu bringen. Die Resonanz des Publikums: nicht einhellig positiv. Künftig will die Stadt nun Elemente wie das „Grüne Zimmer“ einsetzen, das ein Unternehmen aus Baden-Württemberg auf Mietbasis anbietet. Auch „weitestgehend wartungsfreie“ Mooswände stehen auf dem Zettel.

Studien, sagt die Stadt, haben positive Auswirkungen von Grünflächen auf die Gesundheit nachgewiesen. Zudem sollen Grünräume die Identität eines Wohnquartiers stärken und ein Standortvorteil im Wettbewerb mit anderen Kommunen sein. Mit einer intakten Grünstruktur will die Stadt in Sachen Zuwanderung punkten und Familien anlocken.

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