Bildung in Mönchengladbach Weitere 2000 i-Pads für Schulen

Mönchengladbach · Lieferschwierigkeiten, Haftungssorgen, eingeschränkter W-Lan-Anschluss – es gibt einige Knackpunkte bei der Digitalisierung der Schulen. Oft hakt es schon an einer ordentlichen Verkabelung.

 Ein Klassenzimmer mit Smartboard? Davon können viele Schulen in Mönchengladbach im Moment nur träumen.

Ein Klassenzimmer mit Smartboard? Davon können viele Schulen in Mönchengladbach im Moment nur träumen.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Die Ausstattung der Schulen mit Leih-Endgeräten schreitet voran. Aus dem Sofortausstattungsprogramm sind bei der Stadt gerade 2000 weitere Tablets angekommen. Mit ihnen zusammen sind dann insgesamt alle Schulen mit 5400 Leih-Geräten ausgestattet, wie Harald Weuthen, Fachbereichsleiter Schule und Sport, im Schulausschuss sagte.

Petition zu Leihgeräten Offenbar finden nicht alle Endgeräte Abnehmer. Der Grund: Die Leih-Tablets sind nicht über die Stadt versichert. Wer den Schaden verursacht, muss auch dafür aufkommen. Wie Raphaela Hahn, Schulleiterin der Theo-Hespers-Gesamtschule, sagte, lagerten bei ihr noch 100 der 150 angekommenen i-Pads im Schrank. „Einem Kind, das ohne Pausenbrot in die Schule kommt und in Armut lebt, fehlt meist auch eine Haftpflichtversicherung für ein digitales Leihgeräte in der Schule“, heißt es in einer Petition aus Mönchengladbach. Darin wird darum gebeten, dass das Land NRW die Haftung übernimmt und nicht die Eltern, wenn das mobile Endgerät den üblichen Nutzungsverschleiß aufzeigt, einen technischen Defekt hat oder gestohlen wird.

2253 Eltern haben einen anderen Weg gewählt, um an Endgeräte für ihre Kinder zu kommen, die sie sich selbst nicht leisten können. Denn mittlerweile können für Kinder in SGB-II-Bedarfsgemeinschaften Mittel für die Anschaffung über das Jobcenter beantragt werden. „Das wäre der richtige Weg von Anfang an gewesen“, findet Schuldezernent Gert Fischer. Die Schulen wurden über diese Möglichkeit informiert, sie können laut Schulträger beraten und nötige Bescheinigungen ausstellen.

Die Leihgeräte müssen nach dem Ende des Distanzunterrichts wieder zurückgegeben werden. Sie werden dann in den Schulen für die Einbindung in den Unterricht zur Verfügung stehen. Sollten die Geräte widerrechtlich entwendet werden, könne die Stadt reagieren, sagt Harald Weuthen. In dem Fall würden die Tablets geortet, umgehend abgeschaltet und damit für Dritte unbrauchbar gemacht.

Dienstgeräte für Lehrkräfte

Sie sind längst bestellt, aber noch nicht angekommen. Laut Schulträger wurde der Liefertermin vom Großhändler bereits mehrfach verschoben. Wann die 2809 Laptops in der Stadt ankommen, sei nach wie vor nicht bekannt.

W-Lan

Bis Ende des Jahres sollen laut Weuthen alle Schulen ans Breitbandnetz angeschlossen werden. 22 Schulen fehlen bislang noch. Flächendeckendes W-Lan gibt es nur an vier von insgesamt 86 Standorten. In mehr als 40 Schulen wurden Provisorien eingerichtet. Ins stadteigene Vitusnetz darf man sich allerdings nicht mit Privatgeräten einwählen.

Verkabelung

Der größte Knackpunkt bei der Digitalisierung von Schulen ist laut Fischer die „strukturierte Verkabelung“. Die bereite an verschiedenen Stellen Probleme, weil man beispielsweise durch Brandschutzwände müsse. Im vergangenen Jahr seien in allen 86 Schulstandorten notwendige ausschreibungsrelevante Daten aufgenommen worden. Erste Ausschreibungen für 19 Schulstandorte seien bereits vorbereitet worden. Kosten: rund 1,5 Millionen Euro. Weitere sollen folgen (14 Standorte, 80 000 Euro).

Wie geht es weiter?

Zurzeit finden die zweiten Ausstattungsgespräche mit allen Schulen für die Jahre 2021 bis 2024 statt. Die Schulen können dabei angeben, was sie an Ausstattung brauchen. Fischer: „So lange es finanzierbar ist, wird das auch gemacht.“

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