Schützenwesen in Mönchengladbach Ein Schützen-Modell für die Zukunft

Stadtmitte/Hermges. · Die St. Josef Pfarrbruderschaft Hermges und die St. Vitus-Laurentius Bruderschaft Stadtmitte kooperieren. Besonders kleinere Bruderschaften könnten dem Vorbild folgen.

 Im vergangenen Jahr waren die Schützen aus Hermges (rechts in Weiß) als Gastbruderschaft dabei.

Im vergangenen Jahr waren die Schützen aus Hermges (rechts in Weiß) als Gastbruderschaft dabei.

Foto: Sascha Rixkens

Sie gehören zu den kleineren Bruderschaften im Bezirksverband Mönchengladbach, Rheydt, Korschenbroich, doch sie zeigen, wie die Zukunft vieler Schützenbruderschaften aussehen könnte. Statt jede für sich, feiern die St. Josef Pfarrbruderschaft Hermges und die St. Vitus-Laurentius Bruderschaft Stadtmitte im Juli gemeinsam Schützenfest. Dass zwei Bruderschaft aus zwei Stadtteilen kooperieren, hat es laut Eberhard Boekers, Präsident von Stadtmitte, noch nie gegeben. Was bei vielen Karnevalsgesellschaften im Winterbrauchtum nicht funktioniert, versuchen die Schützen nun im Sommerbrauchtum erfolgreich umzusetzen.

„Die Idee ist keine neue. Schon die verstorbenen Präsidenten Peter Fieseler aus Hermges und Dieter Ruckes aus Stadtmitte hatten einst die Idee. Es hat sich dann aber doch nicht ergeben“, erzählt Boekers. Vor einigen Monaten lebte der Gedanke neu auf. Die Schützen aus Hermges hatten im vergangenen Jahr große Probleme. Ihr Schützenfest wurde auf eine Feier in einer Kleingartenanlage reduziert, es gab lediglich einen Vogelschuss. Auch die Schützen aus Stadtmitte hatten vor einigen Jahren arge Schwierigkeiten, standen sogar vor dem Aus. Inzwischen haben sie sich berappelt, neue Mitglieder gewonnen und sind in der Gladbacher Oberstadt wieder stark vernetzt. Das Ende der Probleme ist das aber nicht: „Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Für Bruderschaften ist es schwer, junge Leute zu gewinnen“, sagt der Präsident der St. Vitus-Laurentius Bruderschaft.

Die Kosten für das
Schützenfest werden geteilt

Der Kontakt zwischen den beiden Bruderschaften besteht seit vielen Jahren. Feierte die eine Bruderschaft, nahm die jeweils andere als Gastbruderschaft am Schützenfest teil. Eberhard Boekers sprach mit Arnold Münten, seinem Amtskollegen von der St. Josef Pfarrbruderschaft. Beide Präsidenten waren überzeugt, dass ein gemeinsames Schützenfest eine gute Lösung ist. Danach holten sie sich die Zustimmung der Vorstände. Bei den Generalversammlungen der beiden Bruderschaften wurde das gemeinsame Schützenfest schließlich beschlossen. „Im Bezirksverband ist man begeistert von unserer Kooperation“, sagt Boekers. Die Kosten wird man sich teilen.

Um gleichwertig zu sein, feiern die Bruderschaften in beiden Stadtteilen. Am 5. Juli beginnt das Fest mit dem gemeinsamen Silberputz im Pfarrsaal der Gemeinde St. Vitus. Einen Tag später ziehen die Schützen durch die Oberstadt. Der Höhepunkt wird die Parade auf der Abteistraße sein. Am dritten Festtag steht Hermges im Mittelpunkt. Dann finden dort ein Umzug zur Kirche St. Josef, die Messe und anschließend die Parade statt.

Beide Bruderschaften haben eigene Königshäuser und werden eigene Festhefte herausbringen. Das Vorwort wird jedoch identisch sein.

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