Bearbeitungsstau in Mönchengladbach : Schnellschalter soll kommen
Mönchengladbach. Corona, Urlaubszeit, Krankheitsfälle, nicht wahrgenommene Termine – all das sorgt für lange Wartezeiten im Straßenverkehrsamt. Dort versucht man entgegenzusteuern: mit Neuorganisation und Schnellschalter.
Wer am Donnerstag versuchte, sein gerade neu erstandenes Auto zuzulassen, hatte keine Chance. Im August gab es keinen einzigen freien Termin mehr in der Kfz-Zulassungsstelle. Und für September kann noch nicht online gebucht werden. Das heißt: Vorerst wird es nichts mit einer Spritztour im neuen Wagen.
Seit Monaten herrscht bereits ein Bearbeitungsstau in der Kfz-Zulassungsstelle. Ein Mega-Stau, um genau zu sein. Das ist aber nicht nur in Mönchengladbach der Fall. In der Bundeshauptstadt gibt es Wartezeiten bis zu acht Wochen und mehr. Auch dort hagelt es folglich jede Menge Beschwerden.
Wie kam es zu dem Bearbeitungsstau?
Das hat mehrere Ursachen. Ein Grund ist die Coronavirus-Schutzverordnung. Seit Beginn der Krise geht nichts mehr ohne Termin. Wegen der notwendigen Abstandsregeln können weniger Kunden bedient werden als sonst üblich. „Das Problem ist, dass Warte- und Eingangsbereiche wie auch Büroplätze wegen der Hygienevorgaben nicht voll genutzt werden können“, sagt Achim Haimüller, Leiter der Abteilung Straßenverkehrsangelegenheiten im Ordnungsamt. Vor Corona wurden etwa vom 20. bis 24. Januar 239 Neuzulassungen bearbeitet, vom 20. bis zum 24. Juli waren es 193. Außerdem habe sich die jährliche wiederkehrende „Frühjahrsspitze“ – also die Zeit, in der besonders viele neue Autos, Cabrios, Wohnmobile und Motorräder angemeldet werden – corona-bedingt in den Sommer verschoben, wie Haimüller erklärt. Und das kollidiere nun mit der Urlaubszeit der Mitarbeiter. Dazu komme noch ein aktueller, „nicht unwesentlicher“ Krankenstand. Aktuell seien zwölf Mitarbeiter im Dienst.
Wie wirkt die Stadt dem Stau organisatorisch entgegen?
Sie bietet sogenannte Service-Tage, also Tage, an denen Menschen unangemeldet für ausgewählte Dienstleistungen kommen können.
Außerdem soll es eine Trennung zischen gewerblichen und privaten Kunden geben. „Um möglichst effektiv arbeiten zu können und durch das Geschäft mit den gewerblichen Kunden nicht unnötig Termine zu blockieren, bieten wir ab sofort den Autohäusern, Kfz-Betrieben und Zulassungsdiensten die Möglichkeit, morgens bis spätestens eine Stunde nach Beginn der Öffnungszeiten, ihre Zulassungsvorgänge gesammelt an der Rheinstraße abzugeben und die bearbeiteten Unterlagen spätestens am nächsten Tag wieder abzuholen“, sagt der für das Ordnungsamt zuständige Beigeordnete Matthias Engel.