Logistikzentrum in Mönchengladbach Startschuss für Reuter-Neubau

Rheindahlen. · Online-Händler für Badezimmer-Bedarf baut seit Montag ein neues Logistikzentrum für rund 50 Millionen Euro.

 So sieht die Visualisierung des Reuter-Logistikzentrums in Rheindahlen aus. Links ist übrigens Amazon (nicht im Bild).

So sieht die Visualisierung des Reuter-Logistikzentrums in Rheindahlen aus. Links ist übrigens Amazon (nicht im Bild).

Foto: phase 5 GmbH

Es waren zunächst nur ein Bagger und eine Planierraupe, die auf dem Feld etwas einsam standen. Sie waren am Montagmorgen die ersten Zeugen dessen, was in den kommenden eineinhalb Jahren an der Erkelenzer Straße in Rheindahlen passieren wird: Der Online-Händler für Badezimmerbedarf Reuter hat am Montag mit dem Neubau seines Logistikzentrums begonnen. Das Unternehmen investiert rund 50 Millionen Euro, um auf dem rund 80 000 Quadratmeter großen Grundstück künftig seinen Dreh- und Angelpunkt einzurichten. Reuter wird dort Nachbar des Amazon-Logistikzentrums, das gerade erst vor rund einem Monat seinen Betrieb aufgenommen hat. Die Baustelle am Kreisverkehr der Erkelenzer Straße ist auch noch nicht abgeschlossen.

Reuter will Zahl der Mitarbeiter
in der Logistik verdoppeln

Das Logistikzentrum wird eine Fläche von rund 32 000 Quadratmetern haben. 400 Mitarbeiter sollen dort tätig sein, teilte Reuter mit. Damit vergrößert sich das Unternehmen erheblich, denn bisher arbeiten in der Logistik rund 200 Beschäftigte vor allem in Viersen-Mackenstein. Der Bedarf steigt allerdings, wie Gründer und Firmenchef Bernd Reuter sagt: „Mit der kontinuierlich steigenden Anzahl an Besuchern in unserem Onlineshop erhöht sich Jahr für Jahr auch die Zahl der Bestellungen. Aus diesem Grund war uns bereits seit längerem bewusst, dass wir auf diese Entwicklung mit einer erhöhten Lagerkapazität reagieren wollen.“ Am Montag haben zunächst die Erdarbeiten begonnen. Ab Januar 2020 ist dann die Errichtung der Immobilie vorgesehen. „Im vierten Quartal 2020 wollen wir den Betrieb aufnehmen“, kündigt Reuter an.

In dem Logistikzentrum sind keine Zwischenwände geplant, das ist nach Unternehmensangaben bei Gebäuden dieser Größenordnung in Deutschland bisher einmalig. Fenster und Oberlichter sollen viel Tageslicht einlassen. Bestellte Produkte werden automatisiert durch „Ware-zum-Mann-Kommissionierung“ zum Mitarbeiter gebracht, was die Laufwege verkürzt. An 32 Ladetoren kann den Angaben zufolge tagsüber und nachts be- und entladen werden. Zum Komplex gehören zudem ein dreigeschossiges Bürogebäude auf rund 2300 Quadratmetern sowie ein rund 1000 Quadratmeter großes Film- und Fotostudio, um selbst Bilder der Artikel produzieren zu können. Auf dem Außengelände werden rund 340 Parkplätze unter anderem für die Mitarbeiter angelegt. Das Unternehmen verweist überdies auf den Baustandard: Denn das Logistikzentrum wird nach den Zertifizierungsstandards der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen entstehen. Das bedeutet vereinfacht gesagt: Die Ökobilanz des Neubaus wird (neben anderen Faktoren) bestätigt und bei der Zertifizierung stets neu beurteilt.

 Ein Bagger und eine Planierraupe standen am Montagmorgen für den Beginn der Erdarbeiten bereit.

Ein Bagger und eine Planierraupe standen am Montagmorgen für den Beginn der Erdarbeiten bereit.

Foto: Andreas Gruhn

Aber auch mit seiner Zentrale plant Reuter den Umzug nach Mönchengladbach. Teile davon sind bisher in Düsseldorf und in Viersen untergebracht. Auf absehbare Zeit soll im Nordpark an der Aachener Straße die neue Firmenzentrale gebaut werden. Die Pläne für den Reuter-Campus sehen den Bau eines Gebäudekomplexes vor mit Büros, Concept-Store, Fitness-Center für die Mitarbeiter, eine Kita und Gastronomie.Geplant ist ein Concierge-Service, bei dem Mitarbeiter auch Wäsche abgeben können. In einer Tiefgarage sollen 450 Parkplätze entstehen. 400 Mitarbeiter sollen in der neuen Firmenzentrale arbeiten, was zusammen mit dem neuen Logistikzentrum dann rund 800 geplante Arbeitsplätze bedeutet. Derzeit sind nach Unternehmensangaben rund 500 Mitarbeiter im Reuter-Netzwerk beschäftigt. Damit ist klar: Die Zeichen bei Reuter stehen auf Wachstum.

Der Neubau im Nordpark soll allerdings erst dann beginnen, wenn „wir beim Bau des Logistikzentrums den Horizont sehen“, bekräftigte Bernd
Reuter.

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