Für Rettungshubschrauber Premium-Landeplatz für Maria Hilf

Windberg. · 400 000 Euro hat die Maria-Hilf-Klinik der neue Landeplatz für Hubschrauber gekostet.

 Oberarzt Marc Rüppel und Facility Manager Andre Bendick (v. l.) stehen vor dem zwar unspektakulären, für Patiententransporte aber nötigen Platz.

Oberarzt Marc Rüppel und Facility Manager Andre Bendick (v. l.) stehen vor dem zwar unspektakulären, für Patiententransporte aber nötigen Platz.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Ein großes, weißes Kreuz auf dunkelgrauem Asphalt, eingefasst von Rasengittersteinen und einem gepflasterten Weg – pompös sieht anders aus. Dennoch wird jeder Patient, der über diesen Landeplatz für Rettungshubschrauber an den Kliniken Maria Hilf transportiert wird, dankbar sein: Eine Fahrt mit dem Krankenwagen zwischen Klinik und dem angestammten Helikopterlandeplatz entfällt, ein Patient kann direkt aus der Intensivstation über den gepflasterten Weg zum Hubschrauber gebracht werden. In umgekehrte Richtungs geht’s natürlich auch.

Im Zuge aufwendiger Neubauten an der Viersener Straße ist ein neuer Landeplatz mit in die Planung gekommen. Bis dato hatten die Kliniken einen Landeplatz am Innenstadt-Standort und einen am Standort Franziskushaus an der Viersener Straße mit dem luftfahrtrechtlichen Status PIS.

Landestelle erfüllt die Kriterien eines „Sonderflugplatzes“

Das steht für Public Interest Site, bedeutet so viel wie „Landestelle öffentlichen Interesses“ und war lange Zeit die Standardvariante von Hubschrauberlandeplätzen an vielen deutschen Krankenhäusern – mitunter einfach eine Wiese oder ein Park- oder Sportplatz. „Quasi eine Light-Version“, sagt denn auch Andre Bendick vom Facility-Management über PIS-Plätze. Der neue Platz an der Viersener Straße in unmittelbarer Nähe der Intensivstationen entspricht hingegen höheren Standards und heißt auch „Sonderflugplatz“.

Die höheren Standards dienen in erster Linie der Sicherheit. „Da oben ist eine Lichtanlage, die ein Blinklicht abgibt, das Piloten schon aus mehr als 20 Kilometer Entfernung sehen können“, sagt Oberarzt Marc Rüppel und deutet auf einen ziemlich unspektakulären Mast am Rande des 550 Quadratmeter großen Geländes. Das Lichtsignal macht Orientierung und Anflug etwa bei schlechten Wetterbedingungen sicherer. Neben dem Mast steht ein Container, in dem Löschmittel aufbewahrt werden. Einige Klinikmitarbeiter wurden besonders geschult. Sie lernten unter anderem, wie man sich sicher auf einem Landeplatz bei Flugbetrieb verhält und wie mit Löschmitteln umzugehen ist. 400 000 Euro, sagt Bendick, kostet der neue Landeplatz mit allem Drum und Dran, allein 50 000 Euro sind für die technische Ausstattung nötig.

Flugverkehr wie am Frankfurter Flughafen wird am Landeplatz Maria Hilf freilich nicht zu erwarten sein. Die Bezirksregierung Düsseldorf geht von etwa 50 Flugbewegungen im Jahr aus, „in der Regel in der bürgerlichen Tagzeit“. Die damit verbundenen „Schallerereignisse“ seien von relativ kurzer Dauer, Unfall- und Störfallrisiken nicht erkennbar. Mit erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen sei nicht zu rechnen, befand die Regierung.

Vor allem, so Rüppel, soll der Platz dazu dienen, Patienten der Maria-Hilf-Kliniken in andere Häuser mit Spezialisierungen wie etwa einer Neurochirurgie zu verlegen und Patienten aufzunehmen, auf deren Behandlung das Schlaganfallzentrum der Kliniken besonders eingerichtet ist. Nachtflüge werde es wohl kaum geben – auch, weil nicht jeder Rettungshubschrauber für Nachtflüge ausgestattet sei. „Zudem herrscht nachts weniger Verkehr auf den Straßen, da geht es mit dem Rettungswagen oft schneller“, sagt Rüppel.

Die nächstgelegenen Rettungshubschrauber-Standorte sind Duisburg, Würselen und Köln. Über die Anforderung entscheiden der Notarzt oder das Rettungsdienstpersonal vor Ort. Gerufen werden die Helikopter über die örtliche Feuerwehrleitstelle.

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