NRW Stadt muss neue Kita schließen

Mönchengladbach · 80 Kinder der Kita Am Hülserkamp müssen kurzfristig auf andere Tagesbetreuungen verteilt werden. Wegen Schäden empfiehlt ein Gutachter, den Betrieb an diesem Standort vorerst auszusetzen. Weitere Untersuchungen sollen Klarheit bringen.

 Erst im Frühjahr war die neue Kindertagesstätte am Hülserkamp 3 in Betrieb gegangen. Jetzt gibt es offenbar Feuchtigkeitsschäden.

Erst im Frühjahr war die neue Kindertagesstätte am Hülserkamp 3 in Betrieb gegangen. Jetzt gibt es offenbar Feuchtigkeitsschäden.

Foto: Isabella Raupold (ikr)

Die Kita-Offensive der Stadt muss einen herben Rückschlag hinnehmen: Ein als besonders innovativ und nachhaltig gepriesener Kita-Neubau in Uedding, der erst vor einigen Monaten in Betrieb genommen wurde, musste nun umgehend wieder geschlossen werden. Wie die Stadt am Sonntag mitteilte, hat ein vom städtischen Gebäudemanagement beauftragter Sachverständiger für Feucht- und Schimmelpilzschäden die Kita „Löwenzahn“ am Hülserkamp begutachtet und im Erdgeschoss Schimmelbefall festgestellt.

Den Angaben zufolge war nach ersten Hinweisen ein Gutachter hinzugezogen worden. Er habe am Freitag (10. September) empfohlen, das Gebäude bis zur Klärung des Schadens vorsorglich zu sperren. Die Ursache des Schimmelbefalls steht noch nicht fest. Weitergehende Untersuchungen sollen für Klarheit sorgen. „Soweit bisher bekannt ist, sorgt aufsteigende Feuchtigkeit dafür, dass die Wände der Kita im Erdgeschoss durchfeuchten, was den Schimmelbefall begünstigt“, heißt es seitens der Stadt. Der Grund für die Feuchtigkeit müsse durch ein weiteres Baugutachten geklärt werden. Wie schwer der Schimmelbefall ist, sollen weitere Messungen in der kommenden Woche ergeben. Die Auswertung soll etwa zwei Wochen dauern. Die

Neubau ist wichtiger Baustein
in der Kita-Offensive der Stadt

 2019 wurde das Bestandsgebäude der Kita abgerissen.

2019 wurde das Bestandsgebäude der Kita abgerissen.

Foto: Sascha Rixkens

Das neue Gebäude hat die bisherigen Räume der städtischen Kita an dem Standort ersetzt. In dem Vorgänger-Gebäude war auch Asbest verbaut gewesen. Das hatte bei den Abrissarbeiten für Verunsicherung in der Nachbarschaft gesorgt. Laut der entsorgenden Stadttochter Mags erwiesen sich die Sorgen, dass gesundheitsgefährdende Staubpartikel auf die Nachbargrundstücke gelangt sein könnten als unbegründet.

Der Neubau ist im Kontext der Kita-Offensive der Stadt ein wichtiger Baustein. Das Gebäude werde von einem Generalunternehmer für das Gebäudemanagement der Stadt in Holz-Bauweise errichtet, hieß es Anfang Juni 2020 in einem städtischen Post auf Facebook. Die Kita sei während der Bauarbeiten in einem Ausweichquartier untergebracht. Die Arbeiten würden trotz der Corona-Einschränkungen voranschreiten, so heißt es in dem Post weiter. Anfang 2021 könne die fünfgruppige Kindertagesstätte bezogen werden. „Schon jetzt ist die Vorfreude auf den Einzug groß. Bei einer Besichtigung vor Ort ist klar, warum: Schön wird es!“

Ob der dort beauftragte Generalunternehmer auch bei weiteren städtischen Kita-Neubauten im Einsatz ist, konnte ein Stadtsprecher auf Nachfrage unserer Redaktion am Sonntag nicht beantworten, weil die entsprechenden Behördenstellen nicht besetzt waren. Er verwies auf weitere Informationen zu Wochenbeginn. Auch zu den Kosten des Kita-Neubaus und der Frage, wer möglicherweise für den Schaden aufkommen muss, konnte der Sprecher noch nichts sagen. Unklar ist außerdem, wie lange die anderen Kitas die Kinder vom Hülserkamp aufnehmen können und ob andere Unterbringungsmöglichkeiten gesucht werden müssen.

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