Bevölkerungsstatistik Gladbach wächst

Mönchengladbach. · 270 561 Einwohner hat die Stadt. Und die Zahl wächst weiter. Das belegen die neuesten Zahlen des statistischen Landesamtes.

 Die Zahl der in Mönchengladbach lebenden Menschen ist leicht gestiegen.

Die Zahl der in Mönchengladbach lebenden Menschen ist leicht gestiegen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

In Mönchengladbach werden wieder etwas mehr Kinder geboren.  Das alleine würde aber nicht ausreichen für eine wachsende Einwohnerzahl. Denn die Zahl der Sterbefälle ist in der Stadt immer noch größer als die Geburtenzahl. Für eine dichtere Bevölkerung in der Stadt sorgen die Zuzüge. Nach den neuesten Zahlen des statistischen Landesamtes zogen im vergangenen Jahr 17 849 Menschen nach Mönchengladbach, 17 568 verlegte ihre Wohnsitz außerhalb der Stadtgrenzen. Das mach einen Überschuss von 281. Seit dem Jahr 2013 weist die Wanderungsbilanz jährlich zunehmende Bevölkerungsgewinne aus. Das wirkt sich auf die Einwohnerzahl aus. Die wächst nämlich, auch wenn der Anstieg in den vergangenen Monaten ziemlich klein ist.

270 561 Menschen sind zurzeit (Stichtag 31. Mai 2019) in Mönchengladbach gemeldet. Ende vergangenen Jahres waren es 270 553.

Hinter dem Bevölkerungszuwachs verbergen sich laut Stadtverwaltung zwei gegenläufige Tendenzen. Während sich die Anzahl der Einwohner mit deutscher Staatsangehörigkeit von 230 810 (2013) um 4.145 Personen auf 226 665 Personen (2017) verringerte, erhöhte sich im gleichen Zeitraum die Anzahl der Einwohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit von 30 801 Personen im Jahr 2013 auf 43 888 Personen im Jahr 2017. Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung stieg von 11,8 Prozent (2013) auf 16,2 Prozent (2017).

Gleichzeitig veränderte sich aber auch die Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung. Die Osterweiterung der EU führte dazu, dass die Anzahl der Ausländer aus den Staaten Ost- und Südosteuropas zugenommen hat, während die Anzahl der Ausländischen Bürger aus den sogenannten Anwerbestaaten (der „ehemaligen Gastarbeiter“) stagnierte oder gar zurückging. Als mögliche Auswirkung der „Euro-Krise“ war ab den letzten Monaten des Jahres 2012 eine verstärkte Zuwanderung von griechischen und spanischen EU-Bürgern festzustellen. Ab dem Jahr 2014 nahmen dann die Zuzüge aus den internationalen Konfliktgebieten deutlich zu.

Bei der Zahl der Flüchtlingen hatte es in den Jahren 2015/2016 eine deutliche Spitze gegeben. Wie aus dem jährlichen Bericht des Rathauses an die Politiker hervorgeht, betreute die Stadt im Oktober 2018 noch genau 1047 Flüchtlinge. Zum Höhepunkt der Flüchtlingswelle im April 2016 waren es 3216 Asylbewerber, die die Stadt unterzubringen hatte.

Zuzüge nach Mönchengladbach gab es aber auch aus NRW. 2018 waren es laut Statistischem Bundesamt 6635 Menschen. Aus dem Ausland zogen 9363 Menschen in die Stadt. Andersherum gab es 4421 Personen, die von Mönchengladbach ins Ausland zogen.

In Mönchengladbach gibt es im Vergleich zu anderen Städten aber auch eine relativ hohe Bevölkerungsfluktuation. So stieg die Zahl der Zugezogenen um 19,7 Prozent, die der Fortgezogenen sogar um 35,8 Prozent.

Die wachsende Bevölkerungszahl hat auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Ende 2017 gab es in Mönchengladbach 137 300 Wohnungen. Zwar sinkt öffentlich geförderte Mietwohnbestand, doch laut Stadtverwaltung ist auch die Zahl der Wohnungssuchenden mit Wohnberechtigungsschein rückläufig. Sie schließt daraus, dass sich diese Haushalte auf dem freien Markt mit günstigem Wohnraum versorgen zu können.

 In Mönchengladbach ist Wohnen noch vergleichsweise preiswert. Preissteigerungen fallen hier stärker bei Immobilien als bei Mieten aus, liegen aber immer noch deutlich unterhalb der Steigerungen in Düsseldorf oder Neuss. Investitionen in Wohneigentum lohne sich in Mönchengladbach, findet man in der Stadtverwaltung. Während ein durchschnittlicher Privathaushalt in Mönchengladbach Ende 2016 rund sechs Jahresnettoeinkommen für den Erwerb eines Eigenheims aufwenden musste, waren es in Neuss sieben und in Düsseldorf sogar mehr als acht Jahresnettoeinkommen.

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