Mönchengladbach Spielen nur noch hinter dem Zaun

Mönchengladbach. · Bis Ende 2020 sollen alle Hundewiesen in Mönchengladbach umzäunt werden. Auch zur Sicherheit der Tiere.

 Hündin Luna genießt ihre Freiheit auf einer Hundewiese.

Hündin Luna genießt ihre Freiheit auf einer Hundewiese.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Sie schnüffeln, spielen und wälzen sich im Dreck: Hunde lieben es beim Ausgang frei herumtoben zu können. Hundehalter können bald ganz entspannt die Hände von der Leine und ihre Vierbeiner laufen lassen. Denn die Mags will 2020 alle 16 Hundewiesen der Stadt einzäunen.

Nach dem Vorbild am Bellermühlepark – die eingezäunte Hundewiese dort wurde bereits Ende 2018 eingerichtet – sollen nun 15 weitere Auslaufflächen nachgerüstet werden. Angekündigt hatte die Mags ihr Vorhaben schon im November vergangenen Jahres, doch die Einzäunung wird vielmehr zu einem Jahresprojekt 2020. Mit der Wiese an der Hubertusstraße gegenüber dem Elisabeth-Krankenhaus ist schon begonnen worden.

Der Prozess wird in drei Schritten nach und nach bei allen 15 Hundewiesen abgearbeitet. Zunächst müssen um die Wiesen herum Holzbalken eingeschlagen werden. Im zweiten Arbeitsschritt wird ein Wildzaun von Pflock zu Pflock gespannt. Dieser wird anschließend einen Meter tief im Boden verankert. Der Vorteil sei, dass die Maschen von unten nach oben größer werden, sagt die Mags-Sprecherin: „So können auch kleine Hunde wie Dackel nicht ausbüchsen.“

Der SHV Rehydt kritisiert die Wahl des Zaunes als zu breitmaschig

Detlef Hardcastle, Vorsitzender des Hundesportvereins HSV Rheydt, ist davon nicht überzeugt. „Der Drahtzaun ist zu breitmaschig, die spitzen Enden sind gefährlich“, entgegnet er. „Beim Buddeln entsteht eine Verletzungsgefahr für den Hund.“ Hardcastle hätte es bevorzugt, wenn Schafsdrahtzaun verwendet würde. Dieser besteht aus Nylon und ist flexibler. Die Mags entgegnet: „Ein Material wie Nylon wurde bewusst nicht verwendet, damit die Zäune langlebig sind und nicht leicht zu zerstören.“

Die 16 Freilaufflächen der Stadt sind vor etwa zehn Jahren aus einer Initiative der Hundelobby entstanden, Hardcastle war auch beteiligt. „Die Mags hätte sich mit uns austauschen sollen, bevor sie die Einzäunung plante“, sagt Hardcastle. „Bevor wir die Testfläche am Beller Park angelegt haben, gab es viele Zuschriften von Hundebesitzern, auch Petitionen“, sagt die Mags-Sprecherin. Darin wurde eine Einzäunung der Flächen gefordert, damit die Wiesen, die oft an Straßen liegen, für Hunde sicherer werden.

„Für die Einzäunung der Flächen erhalten wir aktuell viel Zuspruch“, teilt die Mags mit. Im weiteren Verlauf wolle man mit der Hundelobby in Kontakt treten, um die Flächen zu optimieren. „Wir hoffen, dass sich die Flächen immer schön weiter entwickeln“, sagt eine Sprecherin. Der Hundesportverein unterstützt das Vorhaben, fände es aber nachhaltiger in die Hundeführerausbildung zu investieren. So gebe es mehr Halter, die auch in den Parks ihre freilaufenden Hunde kontrollieren könnten. „Es nutzt nichts, wenn wir mit der Freilauffläche anfangen“, sagt Hardcastle. Beim HSV Rheydt bilden ehrenamtliche Trainer etwa 50 bis 80 Welpen und Junghunde pro Jahr aus.

In Mönchengladbach gibt es 15 600 angemeldete Hunde. Einen Hund in dieser Stadt zu halten, ist ein kleiner Luxus. Denn die Hundesteuer ist hier vergleichsweise hoch. Der Halter zahlt für einen Hund in Mönchengladbach jährlich 138 Euro. Bei zwei Hunden steigt der Steuerbetrag je Hund auf 165,60 Euro und bei drei oder mehr gehaltenen Hunden werden 207 Euro pro Jahr und Hund fällig. Für das Halten gefährlicher Hunde wie etwa Kampfhunde werden größere Summen gefordert, die unter bestimmten Kriterien ermäßigt werden können. In Mönchengladbach kommt da einiges zusammen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort