Anwohner empört Konradstraße: Viele Bäume müssen fallen

Mönchengladbach. · Laut Mags sind etwa 200 Bäume krank.

 Entlang der Konradstraße stehen rot markierte Bäume. Viele davon sollen gefällt werden.

Entlang der Konradstraße stehen rot markierte Bäume. Viele davon sollen gefällt werden.

Foto: Bodo Venten

 Rotes Kreuz bedeutet nicht immer Erste Hilfe, es kann auch das Ende bedeuten. Das befürchten Anwohner der Dahler Landwehr für zahlreiche Bäume, die im Grünstreifen entlang der Konradstraße markiert sind. Baumfällungen „im erschreckenden Ausmaß“, erwarten etwa Irene und Bodo Venten, die an der Landwehr wohnen. Entsetzt über die vielen Kreuze haben sie die Markierungen mit der Kamera dokumentiert. Und in der Tat: Die Mags will an der Landwehr in größerem Stil Bäume und Sträucher fällen. Dafür gibt es nach Ansicht der für die Grünpflege zuständigen Stadttochter aber gute Gründe.

Bei Kontrollen entlang der Landwehr, erklärt eine Mags-Sprecherin, seien „etliche abgestorbene und stark geschädigte Bäume und Gehölze aufgefallen. Dabei handelt es sich unter anderem um Eichen, Buchen, Kirschen und Ahorne, die aufgrund von Trockenschäden bedingt durch die vergangenen Sommer sehr viel Totholz aufweisen“. Die Bäume leiden deutschlandweit unter dem Kliamwandel. Folge: „Dem so geschwächten Baumbestand setzen Schädlinge wie Borkenkäfer, Pilze und Krankheiten wie das Eschentriebsterben oder die Rußrindenkrankheit massiv zu“, so die Mags.Zwei Drittel der rund 300 Gehölze und Bäume in dem Grünstreifen soll gefällt werden, der Rest einen „Pflegeschnitt“ bekommen. Der Förster der Mags habe die Untere Naturschutzbehörde bereits informiert.

Gründe, die das Ehepaar Venten nicht überzeugen. Bei Stürmen in den vergangenen Jahren hätten sich die Bäume als „äußerst robust und widerstandsfähig“, erwiesen, berichten sie. Und: „Das Ausmaß der vorgesehenen Fällungen ist derart drastisch, dass das Naturdenkmal Landwehr seinen heutigen Charakter über Jahrzehnte verlieren würde.“

Die Mags will sich einer Diskussion mit empörten Anwohnern stelle, sich am 5. Februar mit ihnen vor Ort treffen und ihr Vorhaben erläutern. Dazu gehört nach Angaben der Mags-Sprecherin auch, dass für die gefällten Bäume und beseitigten Sträucher Ersatz gepflanzt werden soll. Und zwar zur dafür passenden Zeit im nächsten Herbst.

Dabei will sich die Mags an einer Liste der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (Galk) orientieren und auf Grün setzen, das den Klimawandel besser überstehen soll als die bislang an der Landwehr wachsenden Arten. Was genau gepflanzt werden soll, darüber wird es wohl erst im Sommer Klarheit geben, wenn die Maßnahme zur Vergabe ausgeschrieben werde. Neben neuen Bäumen soll es auch neue Sträucher geben. Etliches, was in dem Grünstreifen sprießt, ist nicht von Menschenhand angelegt, sondern von alleine gewachsen. Dieser Charakterzug der Landschaft könne mit den neuen Sträuchern erhalten werden, so die Mags.

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