Sportanlage am Stapper Weg : Kleinspielfeld für marode Sportanlage
Geistenbeck. Die Sportanlage am Stapper Weg wird in Teilen saniert – nach jahrelangem Hin und Her.
So lyrisch wie Stadt-Sportdezernent Gert Fischer in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses formulierte, sind Beratungsvorlagen aus der Feder von Stadtverwaltern gewöhnlich nicht. Als „Schmerzenskind“ stufte Fischer die Sportanlage am Stapper Weg ein. Treffend, denn deren geplante Sanierung hat die Stadt über Jahre mit einem Altlastenfund, Finanzierungsproblemen und Parteienhader beschäftigt.
Kurz bevor das Kind in die Pubertät kommt, ist nun eine Therapie gefunden, die die Schmerzen zumindest lindern soll: Der desolate Aschenplatz der Anlage wird zwar nicht komplett saniert. Aber die Deckenschicht wird wenigstens erneuert. In etwa vier Wochen soll das erledigt und der Platz wieder bespielbar sein. Zudem will die Stadt ein neues Kleinspielfeld in Kunstrasen-Ausführung bauen. Und zwar in einem Bereich der Bezirkssportanlage, in dem sich heute teilweise ein Spielplatz befindet. Diesem Plan haben Bezirksvertretung Süd und der Sportausschuss jetzt zugestimmt. Freilich: Der mit Hochofenschlacke verfüllte und daher mit Schwermetallen belastete Untergrund des Aschenplatzes bleibt im Boden.
Was bisher geschah
2011 hatte die Stadt noch gehofft, den Anfang der 1970er Jahre gebauten Aschenplatz für 293 000 Euro erneuern zu können. Doch dann wurde die Altlast entdeckt. „Bei den notwendigen Bodengutachten wurde festgestellt, dass das damals als Tragschicht eingebaute, verbackene ,Schlacke-Material’ mit Schwermetallen kontaminiert ist. Diese Untersuchungsergebnisse führen dazu, dass es zu zusätzlichen Mehrkosten für das Aufnehmen und die Entsorgung des kontaminierten Materials der Tragschicht kommen wird“, erklärte die Verwaltung 2013.
Eine erste grobe Schätzung der Mehrkosten für die Entsorgung des belasteten Materials belief sich auf 169 000 Euro. Doch „eine genauere technische Überprüfung und Kostenschätzung“, so teilte die Verwaltung den Politikern ebenfalls Anfang 2013 mit, habe ergeben, dass sich die Kosten für die gesamte Maßnahmen auf 397 000 Euro reduzieren lassen würden. „Aufgrund der immer noch sehr hohen Investitionssumme“ seien weitere Überlegungen zu möglichen Alternativen und Gespräche mit den Vereinen und dem Stadtsportbund notwendig.
Warum einstweilen
nichts geschah
Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Es wurde überlegt und gerechnet und in 2014 auch in diversen Ausschüssen und im Stadtrat gestritten, empfohlen, beschlossen und wieder verworfen. Dabei kam auch der Gedanke an einen Kunstrasen ins Spiel. Doch das erwies sich als teuer: Auf dem Aschenplatz einen Kunstrasenplatz zu bauen, würde etwa 660 000 Euro kosten, berechnete die Verwaltung. Das Naturrasenfeld in ein Kunstrasenfeld zu verwandeln und den Aschenplatz für den Freizeit- und Schulsport zu nutzen, würde mindestens 621 000 Euro kosten.