Museum Abteiberg Neue Jahresgaben des Museumsvereins

Werke von Holmer Feldmann, Andreas Grahl, Frieder Nake und Henrike Naumann sind dabei.

Uwe Hillekamp, Vorsitzender des Museumsvereins, und Geschäftsführer Christian Krausch stellten die neuen Jahresgaben vor.

Uwe Hillekamp, Vorsitzender des Museumsvereins, und Geschäftsführer Christian Krausch stellten die neuen Jahresgaben vor.

Foto: Isabella Raupold

In diesem Jahr gibt es unter den Jahresgaben des Museumsvereins etwas, das es selten gab: Der Tintenstahldruck „Politiker“ des fiktiven Künstlers Kurt Helm ist eins von 24 Motiven, die aktuell eine Etage tiefer im graphischen Kabinett zu sehen sind. Sie sind Teil der laufenden Sonderausstellung „Der Schrank von Ramon Haze“. Kurt Helm – so erfinden es Holmer Feldmann und Andreas Grahl, denen die Sonderausstellung gebührt – hat Sandkastenförmchen mit Tiermotiven arrangiert. 24 Drucke sind entstanden, eins davon gibt es seit Sonntag zu erwerben, als Jahresgabe des Museumsvereins.

Werke von Joseph Beuys, Gerhard Richter und Sigmar Polke

Seit 1972 gibt der Museumsverein Editionen in kleinen Auflagen an seine Mitglieder heraus. Namhafte Künstler wie Joseph Beuys, Gerhard Richter oder Sigmar Polke haben dem Verein ihre Werke schon zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. „Wir versuchen, die Arbeiten in ein Preissegment zu drücken, das für jeden erschwinglich ist“, sagt Uwe Hillekamp, Vorsitzender des Vereins. Wer nicht Mitglied ist, kann es noch werden: 40 Euro kommen als Jahresbeitrag zu den Kosten des Werks hinzu. Nicht-Mitglieder müssen sich bis zum 1. Februar 2019 gedulden: Bis dahin unverkaufte Arbeiten können mit einem Aufschlag von 15 Prozent dann erworben werden.

An neuen Jahresgaben gibt es in diesem Jahr fünf. Dazu kommen wenige, noch erhältliche Editionen aus den Vorjahren. Die meisten von ihnen stammen von Künstlern, die in den Ausstellungen des Museums vertreten sind oder waren. Wie Frieder Nake, dessen computergrafisches Werk noch bis Januar in „Die Zukunft der Zeichnung: Algorithmus“ zu sehen ist. Der Digitaldruck „Hommage to Kazimir Malevich“ (2018) ist die Momentaufnahme eines Bildschirms, auf dem ein Programm mit grafischen Kästchen endlose Strukturen generiert. Jedes Exemplar dieser Edition – insgesamt gibt es 40 – ist deswegen ein Unikat.

Henrike Naumann war in der Ausstellung „2000“ vertreten. Ihre Arbeit ist ein Set aus zwei Plüschkränzen in weiß-lila-Milka-Farben mit Trauerband: „Der Deutschen Einheit“. Die Künstlerin und Atelierstipendiatin Britta Thie hat im Minto und Skulpturengarten den Film „Powerbanks gedreht. Wie der Film erzählt auch die dreiteilige Wandarbeit „Sweat on Retina“ (2012) – Scans von Retina-Displays eines iPhone 4 – von der Verbindung zur High-End-Technologie. Auf den Displays sind Spuren von Schweiß und Fettfilme von Fingerabdrücken zu sehen. Es sind reale Gebrauchsspuren auf Geräten, die durch schärfste Optik und Auflösung unmittelbare Nähe zum Fotografierten produzieren.

In bislang keiner Ausstellung zu sehen war der 1939 geborene Benjamin Katz. „Er ist dem Museum in besonderer Weise verbunden“, sagt Christian Krausch, Geschäftsführer des Museumsvereins. Der in Köln lebende Fotograf ist ein Chronist der jüngeren Kunstgeschichte, er hat große Künstler, Kuratoren und Sammler porträtiert, mit Johannes Cladders den früheren Kurator und Leiter des Museums selbst. In den Jahresgaben präsentiert Katz zwölf Pigmentdrucke von Schwarz-Weiß-Fotografien von 1978. Die Serie ist als ganzes, die Motive auch einzeln zu erwerben.

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