Zukunft der Kaufhof-Filiale Galeria-Filiale soll schließen

Update | Mönchengladbach · Die Mönchengladbacher Filiale steht auf der Liste von 52 Standorten, die im Zuge des Insolvenzverfahrens geschlossen werden. Das löste Bestürzung in der Stadt aus. Wann die Schließung ansteht und wie die Stadt reagiert.

 Die Galeria-Filiale war am Montagnachmittag geschlossen.

Die Galeria-Filiale war am Montagnachmittag geschlossen.

Foto: Andreas Gruhn

(angr) Die Zukunft der Galeria-Kaufhof-Filiale in Mönchengladbach ist geklärt. Der Standort in Mönchengladbach wird geschlossen. Ein Datum steht bereits fest: Demnach wird die Filiale zum 31. Januar 2024 schließen. Das geht aus dem Sanierungskonzept der in Schieflage geratenen Warenhauskette hervor, über das der Aufsichtsrat am Montag beraten hat. Der Gesamtbetriebsrat von Galeria hatte zuvor mitgeteilt, dass 52 der 130 Standorte geschlossen werden sollen. Am Nachmittag bestätigte Galeria, dass Mönchengladbach auf der Liste der zu schließenden Filialen steht. 63 Mitarbeiter sind in Mönchengladbach von der Schließung betroffen, sie wurden am Nachmittag bei einer Betriebsversammlung informiert. Da war das Geschäft bereits geschlossen.

Die 52 Galeria-Filialen werden in zwei Tranchen geschlossen. 21 Standorte haben bereits am 30. Juni 2023 ihren letzten Tag, 31 weitere, darunter eben auch Mönchengladbach, folgen Ende Januar 2024. Das Mönchengladbacher Warenhaus hat eine Verkaufsfläche von 8500 Quadratmetern und war zuletzt 2004 für einen Millionenbetrag umgebaut worden. „Das ist ein schwerer Einschnitt, aber wir können es nicht ändern. Ganz überraschend kommt es aber nicht“, sagt Ulrich Schückhaus, Chef der städtischen Wirtschaftsförderung. „Es ist bedauerlich auch für die Mitarbeiter, sie werden es hoffentlich nicht schwer haben, eine Anschlusslösung zu finden.“

Noch bevor Galeria am Montag in einer Pressemitteilung die Schließung offiziell verkündete, teilte die Stadt bereits ihr Bedauern mit. „Es ist deprimierend, aber wir haben damit rechnen müssen“, sagte Oberbürgermeister Felix Heinrichs (SPD), der am Mittag per E-Mail vom Konzern informiert worden war.

Die Entscheidung sei bitter für alle Beschäftigten, aber auch für das Stadtzentrum, das damit einen Frequenzbringer verliert: „Es tut mir unglaublich leid für die Beschäftigten. Jetzt müssen wir für die Immobilie schnell zu einer Übergangslösung kommen.“ Nun gehe es aber auch darum, für die Immobilie in der Gladbacher Innenstadt eine neue Nutzung zu finden.

Mönchengladbacher Haus
gehört der US-Gruppe Apollo

Das Mönchengladbacher Haus gehört der US-amerikanischen Apollo-Gruppe. 2020, im Zuge der letzten Insolvenz, verkaufte die Signa-Gruppe von Galeria-Eigner René Benko die Mönchengladbacher Immobilie weiter. Verwalter ist die Immobilien-Management-Gesellschaft RME aus Oberhausen, die eigenen Angaben zufolge deutschlandweit 23 Galeria-Standorte mit einer Gesamtmietfläche von 560 000 Quadratmetern im Portfolio hat. „Ich mache mir um die Immobilie keine Sorgen, der Standort ist ja optimal“, sagt Schückhaus. Die Stadt hatte bereits mit RME Gespräche auch über eine Nachnutzung aufgenommen. Gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung (WFMG) und dem städtischen Fachbereich Stadtentwicklung und Planung seien mit dem Verwalter seit längerem erste konkrete Folgepläne zu Nachvermietung und Umnutzung der Immobilie angestellt worden, teilte die Stadt mit. Kurzfristig sei ein Prozess zwischen Eigentümer und Stadt in Abstimmung, um gegebenenfalls wie bei Peek & Cloppenburg eine Nachnutzungsstudie zu skizzieren. „Uns ist es besonders wichtig, die Innenstädte und Stadtteilzentren attraktiv zu halten“, sagte Heinrichs. Deshalb liege der Stadt eine rasche und die Innenstadt belebende Folgenutzung am Herzen.

Ein finanzielles Engagement der städtischen Entwicklungsgesellschaft EWMG, wie es das damals in Rheydt mit dem Kauf der Immobilie durch die städtische Entwicklungsgesellschaft gegeben hat, hatte EWMG-Chef Ulrich Schückhaus bereits kategorisch ausgeschlossen. „Großkaufhäuser haben es heute wegen des veränderten Kaufverhaltens hin zum Onlinehandel schwer und stehen auf dem Prüfstand“, sagt Schückhaus. Möglicherweise könne die Immobilie umgebaut werden und Einzelhandel auf kleinerer Fläche stattfinden. Eine Studie soll die Potenziale für den Standort untersuchen.

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