Verkehr in Mönchengladbach Fahrprüfungen jetzt auch samstags

Mönchengladbach · Der TÜV Rheinland führt einen sechsten Prüfungstag ein, um Wartezeiten für Fahrschüler zu verkürzen. Vorerst jedoch nur für Motorradfahrer. So schätzen Mönchengladbacher Fahrlehrer die Situation ein.

 Auch samstags gibt es jetzt Fahrprüfungen.

Auch samstags gibt es jetzt Fahrprüfungen.

Foto: dpa/Ole Spata

(cwe/dpa) Fahrschüler, die ihre Führerscheinprüfung ablegen wollen, brauchen in Mönchengladbach viel Geduld: „Es dauert vier bis sechs Wochen, bis man einen Termin bekommt“, sagt Willi Schmitz von Willi’s Fahrschule in Mönchengladbach. Um die Zwangspause zu überbrücken, würden seine Schüler mindestens einmal pro Woche eine zusätzliche Fahrstunde nehmen. „Das geht finanziell natürlich zulasten der Schüler, ist aber leider notwendig, damit das Gelernte nicht in Vergessenheit gerät“, sagt Schmitz.

Um die Wartezeiten zu verkürzen, führt der TÜV Rheinland ab diesem Samstag einen sechsten Prüfungstag ein. Er wird zuerst im Gebiet zwischen Mönchengladbach, Krefeld, Düsseldorf und Wuppertal angeboten, weil der Bedarf dort besonders hoch sei, teilt ein TÜV-Sprecher mit. In den kommenden Wochen werde das Angebot dann auf anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen ausgeweitet. „Es werden aber erst mal nur Motorradprüfungen abgelegt. Berufstätige, die zum Beispiel in der Pflege arbeiten und mit dem Auto fahren müssen, hilft das also nicht“, sagt Schmitz. Er kritisiert auch, dass der zusätzliche Prüfungstag nicht schon früher eingeführt wurde. „Vergangenes Jahr gab es eine ähnliche Aktion. Ich verstehe nicht, warum 2022 der Zusatztag erst so spät angeboten wird.“

Christoph Ismar von der Fahrschule Ismar ist froh, dass nun zusätzliche Termine zur Verfügung stehen. „Jede Prüfung, die im Moment stattfindet, entlastet die Situation. Durch die Corona-Pandemie kämpfen wir schon lange mit steigenden Wartezeiten“, sagt Ismar.

Grund für die langen Wartezeiten seien vor allem viele Corona-Erkrankungen, teilte der TÜV Rheinland der Deutschen Presseagentur mit. Die Ausfallquote von Fahrprüfungen liege bei 15 Prozent und damit etwa zehn Prozent über der eines normalen Jahres. Insgesamt seien in diesem Jahr in NRW bereits rund 11 000 praktische Prüfungen kurzfristig abgesagt worden. Dennoch hätten bis Ende September mit 114 467 mehr Prüfungen stattfinden können als jemals zuvor.

Neben dem Zusatztag wolle der TÜV Rheinland langen Warteschlangen mit mehr Prüfern begegnen. Seit dem ersten Pandemiejahr sei die Zahl der Fahrprüfer aufgestockt worden. Zudem habe man Prüfer aus dem Ruhestand geholt.

(cwe/dpa)
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