Traditionsgaststätte in Mönchengladbach Gasthaus im Schmölderpark soll wiederbelebt werden

Schmölderpark · In den vergangenen Jahren zog das leerstehende Haus zwielichtige Gestalten an. Ein Investor will bis zum Sommer eine neue Gastronomie auf die Beine stellen.

 Im Volksmund wird die ehemalige Gaststätte „Vitrine“ genannt. Sie war zwei Jahre lang verwaist.

Im Volksmund wird die ehemalige Gaststätte „Vitrine“ genannt. Sie war zwei Jahre lang verwaist.

Foto: Gabi Peters

. Die Anwohner der Gaststätte am Schmölderpark, im Volksmund nur „Vitrine“ genannt, atmen auf. Das beliebte Traditionslokal in idyllischer Traumlage, das vor mehr als zwei Jahren aufgegeben wurde und seitdem leer stand, soll einen neuen Pächter bekommen. „Endlich“, sagen viele Bürger. Denn seit der Insolvenz des letzten Betreibers verkam das Ausflugsziel vieler Spaziergänger und Radfahrer immer mehr. Mehrfach wurde eingebrochen. Die verlassene Gaststätte wurde zu einem Treffpunkt dunkler Gestalten.

Das soll jetzt vorbei sein. Die an der Gaststätte angeschlossene Wohnung ist schon bewohnt. Mirko Saum ist eingezogen, Geschäftsführer des Unternehmens Ironclad Catering und Veranstaltungen, das als Investor in die „Vitrine“ einsteigen will. Die Verträge seien noch nicht unterschrieben, sagt die EWMG, die das städtische Erbpachtgrundstück verwaltet. Aber Mirko Saum erklärt, dass er schon eine feste, schriftliche Zusage habe. Er will das Lokal im Sommer unter dem Namen „Carl’s“ – wegen Carl Julius Schmölder, Stifter des Schmölderparks, – eröffnen.

Beim EWMG-Aufsichtsrat soll das Konzept des neuen Pächters Gefallen gefunden haben. Alle Details will Saum, Koch, Küchenmeister und Hotelfachmann, noch nicht verraten. Nur so viel: Es soll ein Veranstaltungskonzept mit moderner Küche und regionalen Produkten sein. Geplant sind außerdem regelmäßige kulinarische Themenabende.

Doch bis dahin ist noch einiges zu tun. „Sie glauben ja gar nicht, wie es hier aussah. Hier lagen Alkoholflaschen und Spritzen herum, und Feuer war hier auch gemacht worden“, berichtet Saum. Viele Scheiben seien während des Leerstands zu Bruch gegangen, „und die haben hier nahezu alle Rohre und Leitungen geklaut“.

 Schilder zeigen: Das Gebäude wird jetzt bewacht.

Schilder zeigen: Das Gebäude wird jetzt bewacht.

Foto: Gabi Peters

Auch aus diesem Grund will der neue Pächter in spe erst einmal nur den oberen Teil der Gaststätte mit dem Terrassengeschäft eröffnen. Und natürlich sollen auch die Toilettenanlagen saniert werden, ohne die gehe es ja nicht. Erst in einem zweiten Schritt ist geplant, das „Kellerkind“ und die Kegelbahn zu renovieren und zu reaktivieren. Das „Kellerkind“ werde dann in „Herr Schmölder“ umgetauft, sagt Saum. Und die Kegelbahn soll nach seinen Vorstellungen barrierefrei werden. Und weil Saum, der selbst einen schwer behinderten Sohn hat, Inklusion am Herzen liegt, denkt er auch über Kochkurse in Zusammenarbeit mit Förderschulen nach.

Der vorherige Pächter Peter Nowakowski, hatte mit seiner Frau Uschi fast 30 Jahre lang die Gaststätte am Schmölderpark geführt. Dann musste er Insolvenz anmelden. Da sich zunächst kein Käufer fand, wurde das Gebäude aus den 1950ern schließlich zwangsversteigert. Nowakowskis Geschäft lebte vor allem durch Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstage und Weihnachtsfeiern. So ähnlich stellt sich Mirko Saum das auch vor. Doch es werde auch ein Angebot à la Carte geben, wenn auch vielleicht nicht sofort in den Wintermonaten. Pläne hat Saum viele. Doch zunächst einmal gibt es am kommenden Freitag eine große Handwerkerrunde.

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