Am 1. Dezember im Mönchengladbach Christkindlmarkt unterstützt Behinderten-Einrichtungen

Am 1. Dezember verwandelt sich der Kapuzinerplatz in ein Meer aus Marktständen.

Sebastian, Michelle, Angelika Müllers-Hilbig, Hannah und Hayar (v. l.) basteln Karten für den Markt.

Sebastian, Michelle, Angelika Müllers-Hilbig, Hannah und Hayar (v. l.) basteln Karten für den Markt.

Foto: Isabella Raupold

Hannah, Sebastian, Hajar und Michelle sind voll konzentriert. Die 14- bis 16-jährigen Schüler der LVR-Förderschule Rheindalen sitzen um einen Werktisch herum und fertigen Weihnachtskarten an. Vier bis fünf Weihnachtskarten schaffen sie pro Kopf und Tag. In der Vorbereitungszeit auf den Christkindlmarkt am 1. Dezember arbeiten sie jede Woche an den Karten. Schließlich sollen auf dem am Stand der Förderschule genügend davon für 1,50 Euro das Stück verkauft werden.

Jedes Jahr verwandelt sich der Kapuzinerplatz in ein Meer aus Ständen und Buden, die Besucher in Adventsstimmung bringen. Es werden Weihnachtsdeko, Bücher, Adventskränze und Kinderspielzeug sowie süße Köstlichkeiten zum Kauf angeboten. 49 Verkaufsstände werden es in diesem Jahr sein.

Der Christkindlmarkt, der immer am Samstag vor dem Ersten Advent von 9 bis 17 Uhr stattfindet, wird ausschließlich von Einrichtungen und Ehrenamtlichen betrieben, die mit behinderten Menschen Geld für Behinderte aus Mönchengladbach verdienen wollen. „Insgesamt bringen sich 500 Personen ein, um diesen einzigen nicht kommerziellen Weihnachtsmarkt in der Stadt durchzuführen“, sagt Charlotte Lorenz, Vorsitzende des Christkindlmarkt Mönchengladbach.

Die Vorbereitungszeit beginnt schon Monate vor dem Markt

Die angebotenen Produkte sind in der Regel handgemacht. Viele Aussteller sind schon seit Jahren dabei. Man trifft sich einige Monate vor dem Christkindlmarkt, tauscht Rezepte aus, sucht nach Verbesserungen und anderen Ideen, diskutiert neue Schnittmuster für Näharbeiten. Der gesamte Erlös, der auf dem Christkindlmarkt erzielt wird, wird in neun Teile geteilt. Acht Organisationen sind fest dabei und übernehmen neben einer Bude auch organisatorische Aufgaben.

Zu diesen Organisationen zählen auch die Evangelische Stiftung Hephata, für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit des Markts zuständig, und die LVR-Förderschule Rheindalen, die das Musikprogramm und die Genehmigungen zur Platznutzung organisiert. Die Schule hat in den letzten 25 Jahren 233 600 Euro aus dem Erlös des Christkindlmarktes erhalten. Mit dem Geld wurden Dinge angeschafft, die der Förderung der Schüler dienen, etwa spezielle E-Bikes oder Klettergerüste für den Pausenhof.

Der neunte Teil wird jährlich wechselnd vergeben. In diesem Jahr ist es das Förderzentrum Nord, wo man durch den Markt Auszeiträume für Kinder und Jugendliche mit emotionalen Störungen finanzieren will. In den 45 Jahren Christkindlmarkt sind insgesamt rund 2,9 Millionen Euro Spendengelder eingenommen worden.

Viele Marktbesucher wünschen sich längere Öffnungszeiten

Manuela Hannen von der Hephata-Stiftung schätzt, dass in den vergangenen Jahren jeweils 6000 bis 8000 Besucher Zeit auf dem Christkindlmarkt verbracht haben. „Immer wieder werden wir gebeten, die Öffnungszeit über 17 Uhr hinaus zu verlängern“, sagt sie. Doch das sei nicht zu schaffen, da die Buden auf dem Kapuzinerplatz jedes Jahr noch am selben Tag abgebaut werden müssten.

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