Von Kaarst nach Viersen : S 28-Verlängerung trifft auf Zustimmung
Mönchengladbach/Viersen. CDU, SPD und Bürgermeister Hans Wilhelm Reiners stehen Streckenausbau zwischen Viersen und Kaarst positiv gegenüber.
Eine Verlängerung der Regiobahn S 28 von Kaarst bis Viersen könnte knapp 130 000 Einwohner und 43 000 Beschäftigten eine klimafreundliche Fahrt nach Neuss und Düsseldorf ohne Umsteigen ermöglichen und so die stauanfälligen Autobahnen 52 und 44 entlasten. Das ist das Ergebnis einer Studie zu den Auswirkungen einer Westverlängerung der Regiobahn, die der Kreis Viersen in Auftrag gegeben hat. Die Strecke würde gut 2500 Meter über Mönchengladbacher Gebiet führen. Bislang mochte die Vitusstadt nicht auf den Zug aufspringen. Ein Grund: Bedenken von Anwohnern in der Neuwerker Donk, die Lärm befürchten, wenn die S 28 hinter ihren Gärten vorbeirauscht.
Allerdings, so rechnet der Kreis Viersen nun vor: Im Einzugsgebiet eines neuen Bahnhofs in Willich-Neersen wohnen mehr als 15 000 Mönchengladbacher, liegen im Norden der Vitusstadt die Arbeitsplätze von gut 3800 Beschäftigten. Sie alle könnten von der S 28 profitieren. Und auch das stellen die Nachbarn heraus: Mönchengladbachs Flughafen sei von einem Haltepunkt Neersen fußläufig erreichbar. Willichs Bürgermeister Josef Heyes (CDU) bietet gar an, den Haltepunkt den Namenszusatz „Flughafen Mönchengladbach“ zu geben. Die Reaktionen aus Mönchengladbachs Politik und Verwaltung:
Die SPD
Für Ratsfraktionschef Felix Heinrichs ist „ein ordentlicher Umgang“ mit den Anliegern in Neuwerk wichtig. Dass der Kreis Viersen sagt, Mönchengladbach müsse sich nicht an den Ausbaukosten der Strecke beteiligen, berührt nach Heinrichs’ Ansicht nur einen Teil der finanziellen Frage. Sollte sich die Zugverbindung als nicht wirtschaftlich erweisen, würde das Defizit über den Verkehrsverbund VRR auf die Kommunen umgelegt und Mönchengladbach anteilig zur Kasse gebeten, erklärt der Fraktionsvorsitzende: „Daher muss die Wirtschaftlichkeit der Verbindung geprüft werden. Und wir müssen sehen, wie wir den Zugverkehr in der Region insgesamt besser aufstellen. In diesem Zusammenhang ist dann zu schauen, ob die S 28 Sinn macht.“ Als regionale Gesprächspartner sieht Heinrichs neben dem Kreis Viersen auch den Rhein-Kreis Neuss und den Kreis Heinsberg mit im Boot.