Arbeitslosigkeit in Mönchengladbach Arbeitslosenzahl in Gladbach auf neuem Rekordtief

Ende 2018 lag sie rund 14 Prozent niedriger als im Vorjahr.

 Angela Schoofs, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur

Angela Schoofs, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur

Foto: Andreas Gruhn

Die Zahl der Arbeitslosen hat in der Stadt einen neuen Rekordwert erreicht, allerdings einen erfreulichen: Ende Dezember waren genau 12 279 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 2024 weniger als im Dezember 2017. Das entspricht einem sagenhaften Rückgang von 14,2 Prozent.

Die Arbeitslosenquote lag Ende Dezember bei 8,8 Prozent, so niedrig war sie praktisch noch nie in den vergangenen Jahrzehnten. Im Dezember 2017 lag die Arbeitslosenquote bei 10,4 Prozent. Das teilte die Arbeitsagentur am Freitag mit. Auch im Jahresdurchschnitt ist die Zahl der Arbeitslosen spürbar zurückgegangen, wenn auch weniger stark. Im Schnitt waren 2018 13 557 Gladbacher ohne Job, das entspricht einem Rückgang von 2,9 Prozent. 2017 waren es 13 968, und im Vergleichsjahr 2015 wurden im Durchschnitt 14 426 Arbeitslose gezählt. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Mönchengladbach lag 2018 bei 9,8 Prozent. Davon konnte die Stadt viele Jahre nur träumen.

„Das sind gute Zahlen, die uns erfreuen“, sagte Angela Schoofs, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Mönchengladbach. „Wir hoffen, dass es so weitergeht, es sieht im Moment auch gut aus, aber es gibt immer Risiken und Unwägbarkeiten. Wir wissen, dass wir auf die Konjunktur angewiesen sind.“ Und auf Neuansiedlungen von Unternehmen. Zalando etwa sorgte vor Jahren für eine immens steigende Nachfrage nach Arbeitskräften. Ganz so stark werde es in diesem Jahr nicht sein, und das trotz der geplanten Eröffnung des Logistikzentrums von Amazon. „Wir erwarten bei Amazon nicht den vergleichbaren Effekt auf den Arbeitsmarkt“, so Schoofs.

Im Moment gebe es in der Stadt noch in allen Bereichen offene Stellen und Arbeitsplätze. Einen immensen Bedarf gebe es etwa an Service-Fahrern. Das Problem in Mönchengladbach sei inzwischen vielmehr, dass Unternehmen ihren Fachkräftebedarf nur noch schwer durch die Einstellung von Arbeitslosen decken können. Denn selten verfügen disee über die benötigten Qualifikationen. „Der Arbeitsmarkt bietet gute Chancen für alle, aber das Spannungsfeld zwischen der Nachfrage nach Fachkräften und der Qualifikation Arbeitsloser ist sehr groß“, sagt Schoofs.

„Es gibt nicht genügend gut ausgebildete Menschen, um den Bedarf zu decken.“ Das hat auch Folgen auf die Zahl gemeldeter sozialversicherungspflichtiger Stellen: Die ging nämlich im Jahr 2018 deutlich zurück auf 16 369. „Wir gehen davon aus, dass Arbeitgeber darauf verzichten, offene Stellen zu melden, weil sie eh nicht an einen Erfolg glauben“, beschreibt Schoofs eine Auswirkung des Fachkräftemangels. „Arbeitgeber müssen uns ihre Bedarfe melden, dann können wir Menschen motivieren und qualifizieren.“

Die Qualifikation von Menschen ohne Job ist deshalb für 2019 eines der wichtigsten Themen. Kandidaten werden umgeschult, gecoacht, können Abschlüsse nachholen. 25,1 Millionen Euro stünden dafür zur Verfügung, so Schoofs.

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