Was Mönchengladbachs Stadtverwaltung dazu sagt Behelfsbrücke nervt die Anwohner

Odenkirchen · Sie wurde 2007 als Behelfsbrücke gebaut, über die der Busverkehr geleitet werden musste. Seitdem ist die Stahlkonstruktion immer noch im Einsatz.

 Diese Behelfsbrücke ist schon 14 Jahre alt.

Diese Behelfsbrücke ist schon 14 Jahre alt.

Foto: Holger Hintzen

(h-h) Das Wort „Behelf“ definiert der Duden mit „Notlösung“ und „Provisorium“. Ob eine bereits seit 14 Jahren stehende Behelfsbrücke noch als Provisorium durchgehen kann, darüber schweigt der Duden. Schließlich ist er weder ein Fachbuch für Baurecht, noch kennen seine Macher die Kochschulstraße in Mönchengladbach. Dort spannt sich seit 2007 eine Behelfsbrücke über die Niers – und nervt inzwischen Anwohner gewaltig. Denn die stählerner Notlösung scheppert und kracht, wenn Autos darüber rollen und – wegen der einspurigen Verkehrsführung darüber – auf die Hupe drücken, wenn es an dem Engpass nicht flott genug voran geht.

Ein Zustand, den die Stadtverwaltung nach Anwohner-Beschwerden so bald wie möglich ändern soll, beschloss die Bezirksvertretung Süd. Und die Stadt ist auch willig. Kurzfristig will sie mit einer Art Provisorium am Provisorium den Lärm mindern, indem sie dem Fahrbahnblech zusätzliche Schweißnähte mit der Unterkonstruktion verpasst und der metallenen Fahrbahn einen Asphaltüberzug. Auf weitere Sicht will sie eine grundsätzlich neue Lösung für den Übergang über die Niers planen und dabei auch an kommode Verkehrsführung für Radfahrer denken.

Dass die Brücke gebaut und überhaupt so lange als Provisorium ihr unverändertes Dasein fristet, erklärte die Verwaltung so: Im Zuge von Kanal- und Straßenbauarbeiten zwischen Mülgaustraße 345 und Steinsstraße (B 59) habe man damals den Busverkehr über die Brücke Kochschulstraße in Richtung Duvenstraße führen müssen. „Wegen des schlechten Bauwerkzustandes und der bereits herabgesetzten Tragfähigkeit des Brückenbauwerkes wurde zur Gewährleistung der Überfahrbarkeit der Brücke durch die Busse im April 2007 eine Behelfsbrücke montiert“, erläuterte die Stadt der Bezirksvertretung. Und: „Da es sich um eine Behelfsbrücke aus Stahl handelt, ist eine gewisse Lärmentwicklung beim Überfahren leider nicht vermeidbar.“ 

Angepackt worden sei ein Ersatz für den Behelf bislang nicht, da der neue Vorrangstraßennetzplan der Stadt erst im Dezember 2018 vom Rat beschlossen worden sei, erklärte die Stadtverwaltung weiter. Erst mit diesem Beschluss sei die Kochschulstraße zur reinen Erschließungsstraße heruntergestuft worden und nicht mehr Bestandteil des Vorrangnetzes. Und erst damit habe festgestanden, dass sie „in ihrer jetzigen Lage neu zu errichten“ sei.

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