Millionen Briefe zum Fest

Auch in diesem Jahr sollen 260 Mitarbeiter dafür sorgen, dass alle Grüße pünktlich ankommen.

Mönchengladbach. In der großen Halle hört man aus dem Hintergrund ab und zu weihnachtliche Klänge. Meistens werden sie aber vom Lärm der Maschinen übertönt. Es herrscht jede Menge „Action“. Hier, im Briefzentrum der Post in Güdderath, werden in der Vorweihnachtszeit täglich 1,5 Millionen Briefe angeliefert, weiterverarbeitet und wieder abgeholt. Das sind 500 000 Stück mehr als an normalen Tagen. Grund ist die viele Weihnachtspost. Darum sind aktuell auch 260 Mitarbeiter — überwiegend Teilzeitkräfte — im Einsatz, statt der üblichen 200.

Das Briefzentrum ist das Herzstück für alle Briefsendungen, die in Orte gehen, die mit der Postleitzahl „41“ beginnen. „Für regionale Briefsendungen ist es das postalische Tor zur Welt. Die Briefe aus unserer Region werden hier sowohl in eingehender als auch in abgehender Richtung bearbeitet“, sagt Hans Kirchhoff, Leiter des Briefzentrums. In großen gelben Kisten werden sie angeliefert. „Dann trennen wir sie in Kurz-, Groß- und Maxibriefe. Die Kleinen werden maschinell verarbeitet, die anderen müssen per Hand gestempelt werden, weil sie nicht durch die Anlage passen“, so Kirchhoff.

Rund vier Stunden lang wird ein Brief in der Halle bearbeitet, bevor er von einem Postauto abgeholt und in der Regel innerhalb eines Tages zum Empfänger gebracht wird. Vorher fährt er Achterbahn auf den scheinbar endlosen, verwinkelten High-Tech-Transportbändern, auf denen jeder Brief fein säuberlich sortiert wird. Rund 40 000 Briefe werden so pro Stunde vollautomatisch bearbeitet.

Eine kleine Kamera liest die Adressen und erkennt dabei fast jede Handschrift. Dann werden die Briefe für den Postboten nach Straße und Hausnummer vorsortiert. Nur noch wenige werden von Hand geordnet. In der Weihnachtszeit kommt das allerdings häufiger vor, weil die Maschinen beispielsweise nicht für Briefe mit Schleifen ausgelegt sind.

Eine Sonderbehandlung gibt es auch für farbige Umschläge, wie sie in der Weihnachtszeit häufiger verschickt werden. Auch die können von den Maschinen nicht gelesen und müssen per Hand weiterverarbeitet werden. „Deshalb kostet ein solcher Brief eigentlich 90 Cent statt 55. Gerade zu Weihnachten drücken die Mitarbeiter in den Filialen aber meist ein Auge zu, wenn es sich um einzelne Exemplare handelt“, sagt der stellvertretende Leiter des Briefzentrums, Volker Steffen.

Gegen 21.30 Uhr sind alle Briefe sortiert, die von Gladbach aus verschickt werden. Feierabend ist dann aber noch lange nicht. Ab kurz vor Mitternacht bis gegen vier Uhr morgens werden Briefe angeliefert, die von außerhalb nach Gladbach geschickt werden. Aber auch die werden rechtzeitig zu einem der drei Zustellstützpunkte im Stadtgebiet ausgeliefert. Dort werden sie ab 7.30 Uhr von den Postboten abgeholt.

Während es im Briefzentrum an Heiligabend wieder ruhiger zugeht, sind die Postboten oft noch den ganzen Tag unterwegs, um auch die letzten Weihnachtsgrüße noch rechtzeitig zum Fest auszuliefern.

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