MG-Arcaden: Jetzt wird es ernst

In letzter Minute kauft die Stadtfirma EWMG ein Gebäude und ebnet den Weg für die Arcaden.

Mönchengladbach. Läuft’s nach Plan, werden die Gladbacher spätestens ab Donnerstag sehen und spüren, dass es mit dem Shopping-Center „MG-Arcaden“ des Investors Mfi so langsam ernst wird. Im Vorfeld des Großprojektes ist es in einer nichtöffentlichen Sondersitzung des Aufsichtsrates der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG zu einem „lebhaften verbalen Schlagabtausch“ zwischen Politikern gekommen.

Gegenüber der WZ wollen sich die Beteiligten nicht äußern. Sie verweisen auf eine „vertrauliche Runde“, das gehöre nicht in die Öffentlichkeit. Nach WZ-Informationen ging es in der Extrasitzung lediglich um die Immobilie Hindenburgstraße 105. Sie gehörte einer Getränke-Großhändler-Familie. Die soll das Wohn- und Geschäftshaus an die H. & J. Jessen Baufirma der CDU-Brüder Bücker veräußert haben.

Der Deal ist nichts Besonders. Besonders ist nach Angaben von Oppositionspolitikern, dass zum Objekt „105“ sogenannte Geh- und Fahrrechte gehören. Die benötigt Mfi für das Zentrum, damit Lieferanten usw. ihre Arcaden-Kunden über die Steinmetzstraße bedienen können.

Bei Jessen scheint man sich dieser Tatsache sehr bewusst gewesen zu sein. Politiker sprechen jedenfalls von „harten Verhandlungen“ um den Kaufpreis. Der Aufsichtsrat stimmte dem umstrittenen Erwerb „bei Nein-Stimmen“ schließlich zu. Folglich erwirbt die EWMG das City-Haus (436 Quadratmeter) für drei Millionen Euro.

Mehr als ärgerlich ist aus Sicht der Kritiker die Tatsache, dass eine Maklerfirma am Konrad-Zuse-Ring einschließlich Mehrwertsteuer „überzogene 297 500 Euro“ für ihre Dienste kassiert habe. Der Betrag ist zur Kaufsumme fällig. Die makelnde Firma, deren Vertreter sich nicht zu Details äußern, residiert in der Nähe der Jessen-Zentrale im Nordpark.

Die EWMG will das Gebäude verkaufen, steht in Papieren, die der WZ vorliegen. „Das Objekt liegt nach der Arcaden-Realisierung in einer äußerst interessanten 1A-Lage“, schreibt darin EWMG-Chef Uli Schückhaus. Ab 22. März wird die Stepgesstraße um zwei auf zwei Spuren kleiner. Ampeln diktieren an Stepges-/Abteistraße das Verkehrsgeschehen. Mit Staus ist zu rechnen.

Mfi braucht Teile der Stepgesstraße und den Platz vor dem „Sonnenhaus“ für die zweigeschossige Halle, in die verbliebene Mieter der Theatergalerie wie Mayersche Buchhandlung, WMF, Heinemann usw. während des Neubaus ziehen. Im Herbst soll die Interimshalle öffnen.

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