Liebeserklärung zum Beginn

Holger I. und Niersia Kirsten sind im Amt.

Mönchengladbach. Die Närrinnen und Narren, die am Freitagabend zur Prinzenproklamation in die Kaiser-Friedrich-Halle gekommen sind, tanzen und singen bereits ausgelassen zu den Rhythmen der Band Hätzblatt, bevor der MKV-Vorstand in den Saal zieht.

Vorsitzender Bernd Gothe gibt dabei in Rock, Mantel und Kapotthütchen eine Furcht einflößende Schwiegermutter mit breitem Grinsen. Die Mariechen der Gladbacher Prinzengarde werden in Rot hoch auf den Schultern durch die schmale Gasse auf die Bühne getragen, die Marschmusik reißt die Gäste von den Stühlen, die Gardisten verteilen rote Rosen - die der Rheydter Prinzengarde stilgerecht weiße. Mittendrin das neue Prinzenpaar, Holger I, und Prinzessin Niersia Kirsten.

Wie sehr sie das Bad in der Menge genießen, lässt sich für die Zuschauer am Rande gut über zwei große Projektionsflächen rechts und links an den Wänden der KFH verfolgen. Ein imposantes Bild, wenn sie nach 20 Minuten Einmarsch schließlich alle auf der Bühne stehen. Dann singen die Stroßeräuber das Mottolied "Klamotte maake Lüüt", umgedichtet aus Status Quos "Whatever you need" von Jürgen Mayer.

Bevor der Oberbürgermeister die Proklamation vornimmt, genießt er seinen Einmarsch, ebenfalls getreu dem Motto im Lagerfeld-Outfit, mit weißer Perücke, Sonnenbrille, Fächer, Stock und den typischen Handschuhen. Doch Gottlob ohne die dem Modezaren eigene eisige Ausstrahlung, sondern mit viel Temperament.

Als Probe für ihre Befähigung zur Regentschaft über die Gladbacher und Rheydter Narren müssen Holger I und Kirsten von ihm auf die Probe stellen lassen und auf seine Fragen mit Schlachtrufen der stadtansässigen Gesellschaften antworten. Als er endlich die Kappe mit den fünf Federn, das Zepter mit der Brezel (Holger I. ist Mitarbeiter bei Hefe van Haag in Tönisvorst, einem Bäckereizulieferer) als Insignien seiner Macht in den Händen hält, nutzt er seine Redezeit für eine Liebeserklärung an seine Frau, die sie zu Tränen rührt.

Statt Geschenke bitten sie um Spenden für die Kinderintensiv-Station des Elisabeth-Krankenhauses, in der ihre Zwillinge nach der Geburt betreut wurden. Nach der Verleihung der ersten Prinzen-Orden an die Prinzessin, den OB und MKV-Präsident Bernd Gothe geht es mit närrischem Programm bis spät in die Nacht.

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