Initiative in Mönchengladbach Klingel erleichtert Behinderten den Einkauf

Mönchengladbach. · Wenn der Zugang zum Geschäft nicht barrierefrei ist, helfen die Inhaber.

 Kerstin Adolf-Wright, Geschäftsführerin Lebenshilfe Wohnen, mit einem Klingel-Schild.

Kerstin Adolf-Wright, Geschäftsführerin Lebenshilfe Wohnen, mit einem Klingel-Schild.

Foto: Holger Hintzen

Sie sind so groß wie en Taschenbuch, lassen sich einfach mit doppelseitigem Klebeband anbringen und sind schon für gut 25 Euro zu haben: Mit solchen Schildern wollen die Lebenshilfe Mönchengladbach und die Marketingagentur Pep Factory Menschen mit Behinderungen in Mönchengladbach den Weg zu Händlern, Dienstleistern und und Gaststätten erleichtern. Die Idee ist ebenso einfach, wie leicht umsetzbar: Ist der Zugang zum einem Geschäft nicht barrierefrei, bringt der Inhaber das Schild mit einer darauf pappenden Funkklingel außen am Schaufenster an. Rollstuhl- und Rollatorfahrer aber auch Mütter mit Kinderwagen klingeln – und ein Mitarbeiter kann kommen und sich um sie kümmern. Den ersten 50 Läden, die ein Schild nebst Klingel ordern, will die Pep Factory stiften. Adolf-Wright denkt jedoch, dass diese nicht ausreichen werden. Sind die gestifteten Schilder vergeben, hofft sie, dass die Geschäftsinhaber selbst investieren.

In der Kempener Altstadt haben bereits gut 60 Betriebe eine solche Klingel installiert. Dort ist der Werbering in die Finanzierung eingestiegen. Holger Brinkmann-Sahm, Geschäftsführer der Pep Factory, und Kerstin Adolf-Wright wollen die erfolgreiche Aktion nach Mönchengladbach importieren. Zur Finanzierung will sich Adolf-Wright an die Organisation Aktion Mensch wenden und um Spenden werben. Damit die Sache aber in Fahrt kommt, stiftet Brinkmann-Sahm schonmal den ersten Satz Schilder. „Man kann das über Händler hinaus auch auf andere Bereiche, etwa Dienstleister, ausdehnen. Adolf-Wright denkt zudem an öffentliche Gebäude.

Der Aufwand, Schild und Klingel zu installieren, hält sich in sehr engen Grenzen. Da es sich um eine Funkklingel handelt, müssen überhaupt keine Drähte verlegt werden. „Es gibt einen Funkempfänger, der läutet und den man sich beispielsweise neben die Kasse legen kann“, erklärt Adolf-Wright. Große Hindernisse sieht sie nicht: „Es müsste doch jeder Geschäftsinhaber ein Interesse haben, dass sein Laden gut zugänglich ist.“

Inhaber, die an einem der Schilder interessiert sind, können sich bei der Pep Factory melden unter der Telefonnummer 02166/922990 oder per E-Mail. Red

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