Länderspiel: Verkehrschaos hat Nachspiel

Polizei zieht eine ernüchternde Bilanz. Ein „Gipfel“ soll Lösungen bringen.

Mönchengladbach. Das Verkehrschaos vor und nach der Fußball-Begegnung Deutschland - Wales (die WZ berichtete) hat ein Nachspiel. Die mit der Lenkung der Verkehrsströme rund um den Borussia-Park befasste "Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft", zu der Polizei, NVV AG, Stadt und Parkplatz-Betreiber PPG gehören, trifft sich nächste Woche Mittwoch zu einer Sondersitzung. "Dabei werden wir auf die unbefriedigende Situation am Mittwochabend Antworten finden müssen. Erste Vorschläge gibt es bereits", sagte Polizeisprecher Peter Spiertz der WZ. Die Polizei zog nach dem 1:0-Erfolg der Löw-Kicker eine erste, wenig erfreuliche (Verkehrs-)Bilanz.

Gründe für die Probleme gibt es mehrere. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte exklusiv für Vips, Shuttle-Service usw. Parkplätze belegt. Gemietete Flächen z.B. für Dauerparker standen nicht zur Verfügung. Sie mussten andere suchen.

Fast alle der 44500 Zuschauer reisten mit Bus bzw. Pkw an. 60 Prozent davon waren Auswärtige. "Sehr viele" von ihnen hatten ihre Navis im Auto auf "Borussia-Park" programmiert. Statt die Autobahn-Abfahrt "Nordpark" mit ihren vier Spuren zu benutzen, wurden sie auf die Abfahrt Holt dirigiert - und mussten auf der Aachener- bzw. Gladbacher Straße wenden, um u.a. zum Parkplatz 7 zu gelangen. Was bei dem riesigen Kfz-Aufkommen unweigerlich zu langen Staus führte, die durch zwei Unfälle noch größer wurden.

Spiertz: "Hätte man die ausreichende Beschilderung befolgt, wäre es nicht zu den chaotischen Verhältnissen gekommen." Die Lage verschlimmerte sich, als es stark regnete.

Nicht nur der 33-jährige Oliver Schippers drehte in seinem Auto Däumchen. Nach dem Länderspiel ging auf dem Parkplatz 5 nichts mehr. Für die Fahrt vom Borussia-Park bis nach Stadtmitte benötigte er eine knappe Stunde.

Laut Spiertz wurden Ampeln ausgeschaltet, alle möglichen Helfer wie Polizei-Kradfahrer eingesetzt, um die Blechlawinen in Bewegung zu bringen.

Ziel sei es, so Spiertz, bei "Sonderereignissen" im Fußballtempel wie dem jüngsten Spiel und bei Konzerten derartige Chaos-Szenarien zu verhindern. So müsse beispielsweise auf den umliegenden Autobahnen die Beschilderung für den Borussia-Park verbessert werden.

Inzwischen gibt es Kritik an der PPG und ihrem Geschäftsführer Lothar Backes. Der Betreiber habe nicht genügend Ordner zur Verfügung gestellt, heißt es bei Parkplatz-Benutzern. Spiertz sagt dazu: "Diese Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Die haben sich alle redlich bemüht."

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