Ladenlokale in Randlage bleiben immer häufiger leer

Ein Vertreter des Handelsverbandes sieht keinen Grund für Besserung.

Ladenlokale in Randlage bleiben immer häufiger leer
Foto: lkr

Das Minto hat sich zum Shopping-Magneten entwickelt — doch die obere Hindenburgstraße und der Bereich unterhalb der Bismarckstraße sind zunehmend geprägt von Leerständen. Der Rheydter Marktplatz ist ein echtes Schmuckstück geworden, Karstadt wird aufgemöbelt — aber an der Hauptstraße hat der Gewerbliche Mietspiegel der IHK ein neues „Sorgenkind“ identifiziert, das von dem Aufschwung nicht im Geringsten profitiert. Ein Widerspruch?

Ladenlokale in Randlage bleiben immer häufiger leer
Foto: Ilgner

Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW

Nicht für Peter Achten. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen sieht darin ein Paradebeispiel für den Strukturwandel im Handel. Man werde sich an die Vorstellung gewöhnen müssen, „dass nur noch die 1-a-Lagen auf Dauer funktionieren“, sagt Achten. „An den Rändern bricht es weg.“ Das werde mitunter „grausam“ für die Betroffenen. „Aber wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass der Handel überall dort bleibt, wo er noch in den 90er Jahren war. Die kritischen Standorte sind schwerlich überall zu retten.“

Das, was man landläufig als Stadtzentrum bezeichnet, wird sich künftig in kleinerer Form darstellen. Das heißt für Gladbach: Es gibt wenig Hoffnung, beispielsweise die obere Hindenburgstraße etwa durch eine Absenkung von Mieten oder andere gezielte Maßnahmen wieder als Einkaufsmeile zu etablieren. Das werde eine Riesenaufgabe aus der Sicht von Stadtentwicklung, sagt Achten. Aber es eröffne auch Möglichkeiten für andere Nutzungen, etwa zentrumsnahes Wohnen. Dem spiele überdies der gegenwärtige Trend zur Reurbanisierung, also dem „Zurückgewinnen“ der Stadtkerne im Gegensatz zur früheren Flucht an die Peripherie, in die Karten.

In Mönchengladbach müsse der Fokus in nächster Zeit darauf liegen, die Stadtteile dafür fit zu machen, ihre Rolle als Versorgungszentrum für kurz- und zum Teil mittelfristige Bedarfe noch passgerechter auszufüllen als derzeit. Und ebenso dafür, von manchem überholten Rollenbild Abstand zu nehmen.

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