Kurzarbeit wirkt gegen Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen steigt im Zuge der Krise weiter an. Aber die Januar-Quote liegt noch unter der des vergangenen Jahres.

Mönchengladbach. 30.729 Menschen waren im Januar 2009 im Agenturbezirk Mönchengladbach (Stadt Mönchengladbach und Rhein-Kreis Neuss) arbeitslos. Das sind 1929 mehr als im Dezember, aber immer noch 650 Arbeitslose weniger als im Januar 2008.

Die Entwicklung kommt nicht überraschend, denn es war zu erwarten, dass sich die Weltmarktkrise auf dem heimischen Arbeitsmarkt niederschlägt. "Die Wirtschaft disponiert im Augenblick ausgesprochen vorsichtig, wie sich noch deutlicher an der Zahl der gemeldeten offenen Stellen zeigt", erklärt Johannes-Wilhelm Schmitz, Chef der Mönchengladbacher Arbeitsagentur.

Waren im Januar 2008 noch 1227neue Stellen gemeldet worden, sind es in diesem Jahr nur 860. Trotzdem zeigt sich Gladbachs oberster Arbeitsvermittler vorsichtig optimistisch: "Das Instrument Kurzarbeit hat deutlich gegriffen." Statt zu entlassen, setzten Unternehmen vermehrt auf Kurzarbeit.

Auch hier sprechen die Zahlen für sich: Im November 2008 hatten 29 Betriebe bei der Mönchengladbacher Arbeitsagentur Kurzarbeit angemeldet, im Dezember waren es bereits 63 und im Januar 2009 sind es bisher 95 Unternehmen.

Als Teil des Konjunkturpaketes II hat die Bundesregierung Verbesserungen und Vereinfachungen beim Kurzarbeitergeld eingeführt. Es wurde auf 1,5 Jahre verlängert, die Arbeitsagentur zahlt die Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge, bei Weiterqualifizierung des Personals sogar 100 Prozent.

Die Arbeitnehmer erhalten für die Zeit der Kurzarbeit 60 bis 67 Prozent ihres Nettogehalts. Außerdem wurden die Hürden für die Betriebe gesenkt, um Kurzarbeitergeld beantragen zu können, das Verfahren wurde vereinfacht. "Hier wurden alle Bremsen rausgenommen", sagt Schmitz zusammenfassend.

Kurzarbeit hat nach Ansicht der Arbeitsagentur Vorteile für alle: Arbeitnehmer vermeiden die Arbeitslosigkeit, die Unternehmen können ihre eingearbeiteten Fachkräfte halten, und im Idealfall kann die Zeit für Qualifizierungsmaßnahmen verwendet werden. Zudem können die Betriebe flexibel und schnell reagieren, wenn die Konjunktur wieder anzieht.

Um die stärkere Nachfrage nach Beratung, Information und Gewährung des Kurzarbeitergeldes zügig zu bedienen, wird die Agentur für Arbeit zusätzliches Personal bereitstellen.

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