Konjunkturpaket: In die Familie investieren

1,6 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket flossen in den Ausbau von Einrichtungen.

Mönchengladbach. „Dieses Geld kommt vor allem den Kindern zugute“. Mit diesen Worten erklärte Sozialdezernent Michael Schmitz am Freitag, warum die Stadt insgesamt 1,6 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II nicht „für die üblichen energetischen Verbesserungsmaßnahmen“ ausgab, sondern stattdessen in den Ausbau von sieben eigenen Familienzentren und sechs Einrichtungen freier Träger investierte.

Denn gerade durch die in den Familienzentren geleistete Präventionsarbeit ließe sich Geld sparen und könne weitergehende Hilfe zur Erziehung geleistet werden. Als aktuell bestes Beispiel hierfür präsentierte Schmitz zusammen mit Fachbereichsvertretern einen Erweiterungsbau an der Rheydter Kindertagesstätte Am Hockstein.

Allein 249 000 Euro hat die Stadt für die Arbeiten, die im August vergangenen Jahres begannen, zur Verfügung gestellt. So entstanden auf einer Fläche von 75 Quadratmetern direkt neben dem Kindergarten ein Multifunktionsraum und ein neu gestaltetes Außengelände, das von den rund 75 Kindern zusätzlich genutzt werden kann. Damit aber die städtische Einrichtung als Familienzentrum gelten und sich „zu einem wirklichen Ortszentrum entwickeln kann“, so Schmitz, musste seitens der Stadt und der Kita-Leitung ein Angebotspaket aus Betreuung, Beratung und Bildung geschnürt werden. Das habe laut Jugendamtsleiter Reinhold Steins auch „etwas ganz Spezielles für die Eltern in der Tagespflege“ zu bieten und gehe „über die eigentliche Kita-Arbeit hinaus“.

So habe man seitens der Kita, wie Leiter Sascha Bähr erläutert, erst die Eltern der Kinder eingebunden und erfragt, was gebraucht werde. Danach habe man anhand der genannten Punkte unter anderem die Bevölkerungsstruktur als Grundlage genommen und mögliche Kooperationspartner herangezogen, die mit ihren Bildungsangeboten „ins Haus geholt“ werden sollen.

Herausgekommen ist nun ein vielschichtiges Programm, das in Heftform halbjährlich erscheint und die Kinderarbeit vor allem in der „Randzeitenbetreuung“ unterstützt, so Bähr. Werktags ab 6 Uhr morgens und am Wochenende sei das Familienzentrum, das noch auf seine Zertifizierung wartet, nun für Kinder und ihre Eltern geöffnet. Es bietet Anreize für die unterschiedlichen soziale Schichten in der Umgebung. jek

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