Bürgerantrag abgelehnt : Politiker lehnen den Klimanotstand ab
Mönchengladbach. Umweltauschuss folgte der Empfehlung der Verwaltung. Protest gegen Entscheidung.
Transparente an der Rathaustreppe, Demonstranten mit Trillerpfeifen und Fahrradklingeln, mittendrin die im Umweltausschuss vertretenen Parteien, auch die CDU, bereit, zu diskutieren. Es ist ein neues Bild, das sich vor der Sitzung des Fachgremiums auf dem Rheydter Marktplatz bietet. Auch die Sitzung selbst ist anders als sonst: Der Ausschussvorsitzende Martin Heinen (CDU) lädt die Demonstranten ein, dabei zu sein. Nicht auf der Publikumsempore, wie bei Ratssitzungen üblich, sondern im Saal selbst, auf Augenhöhe.
Anlass ist ein Bürgerantrag von Ralph Kettler. Er fordert, wie in anderen NRW-Städten, auch in Mönchengladbach den Klimanotstand auszurufen. Damit geben sich Kommunen eine Selbstverpflichtung, Maßnahmen unter den Vorbehalt der Klimarelevanz zu stellen. Kettler hat auch die Demo angemeldet – mit rund 130 Teilnehmern ist sie besser besucht, als er erwartet hat. Politiker verschiedener Parteien ergreifen dort das Wort, Dirk Rheydt vom ADFC plädiert für die Förderung des Radverkehrs als aktive Klimapolitik. Kettler warnt vor den Folgen der Erderwärmung und hofft: „Vielleicht bringen wir die Hardliner heute ins Grübeln.“
An sie appelliert auch Christina Schliesky, die in Mönchengladbach „Fridays for Future“ organisiert. Die Schülerin kritisiert, dass sich CDU und FDP am Begriff Notstand stören: „Ich bitte Sie, halten Sie sich nicht daran auf!“ Es gehe doch darum, die Klimaziele zu erreichen.