Kita-Kinder sollen lecker essen

Wer soll die Knirpse künftig bekochen?

Mönchengladbach. Wenn es um das Wohl von Klein-Kindern geht, dann ist Stadt-Sozialdezernent Michael Schmitz (CDU) nicht zu bremsen. Auch beim Essen nicht. Das soll ausgewogen, vitaminreich und gut sein.

Folglich setzt sich der Christdemokrat dafür ein, dass die Großküche der städtischen Service GmbH an der Rheinstraße ab 2011 die Menüs in mindestens 30 städtischen Kinder-Tageseinrichtungen serviert. Doch politisch ist die Offensive des Familienvaters umstritten.

Immerhin geht es nicht um gerade kleine Portionen. Die Rede ist von täglich mindestens 900 "Essenseinheiten". Sollte die zur Stadt-Sozialholding gehörende GmbH den Auftrag für die Kitas tatsächlich erhalten, wäre das auf vier Jahre Vertragszeit bezogen ein Finanzvolumen von 1,95 Millionen Euro.

Für die Bestellung bei der Service GmbH spricht einiges: Die Speiseangebote orientierten sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die Stadt-GmbH zahle Tariflöhne, und beim Verteilen könnten sich Hartz-IV-Empfänger ein paar Euro verdienen, was die Stadtkasse indirekt entlasten würde.

All das haben die Politiker, die den neuen Menü-Auftrag von 2011 bis 2014 jetzt zu vergeben haben, sehr wohl bedacht. Bedacht haben sie aber auch, dass der seit 2007 liefernde Caterer "gar kein schlechtes Essen macht".

Und das ist im Vergleich zum Angebot der Stadt-Köche deutlich preiswerter. Pro Portion fallen täglich 2,56 Euro an, die Service GmbH läge deutlich über vier Euro. Nicht vom Tisch zu wischen sind da Argumente von Politikern, wonach sich viele Familien ein solch teures Kinder-Menü der Stadtfirma nicht leisten können.

Das Thema wurde am Dienstag im städtischen Vergabeausschuss von der Tagesordnung genommen. Es gebe noch Beratungsbedarf, hieß es. Entschieden werden muss so oder so. Der Vertrag mit dem Privat-Koch endet 2010.

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