Kirche St. Marien nach Sanierung eingeweiht

Die Kirche St. Marien in Rheydt wurde am Wochenende eingeweiht. Noch gibt es viel zu tun und deshalb Geld zu sammeln.

Mönchengladbach. "Oh, wie schön", sagt eine Kirchenbesucherin spontan beim Hereinkommen. Die Kirche ist eine natürliche Schönheit geworden. Schon die Glasfronten über den Seiteneingängen geben einen Vorgeschmack auf die klaren, hellen Strukturen im Inneren des Gotteshauses. Auch der weite lichte Eingangsbereich ist nur mit einer Glaswand vom Hauptkirchenraum abgetrennt. So gibt es keine dunklen Ecken und keinen Bereich, der nicht einsichtig wäre.

Die Wände und die zahlreichen Spitzbögen erstrahlen in schlichtem Weiß. Ebenso die Decke der Kirche, die mit ihrer ungewöhnlichen Reliefstruktur ein echter Blickfang ist. Dreht sich der Besucher um, blickt er auf die offen gestaltete Orgelbühne, die leicht und licht der Gemeinde zugewandt ist.

Von dort eröffnet an diesem besonderen Tag der Chor der Kirchengemeinde mit "Jauchzet dem Herren" die feierliche Einweihungsmesse der katholischen St. Marienkirche in Rheydt. Schön sei es, sich an diesem vierten Adventsonntag nach fünfmonatiger Renovierungs- und Sanierungszeit "wieder hier vor Gott versammeln zu können", begrüßte Pfarrer Klaus Hurtz seine Gemeinde.

Um für alle Menschen, die mitfeiern wollten, Platz zu schaffen, wurden einfach noch zusätzliche Stühle aus der Sakristei geholt. "In dieser Kirche sind alle willkommen und alle können kommen, um Christus erfahren können", so der Pfarrer. Und so blieb als Zeichen der Offenheit des Gotteshauses auch das Haupttor zur Straße hin nicht länger verschlossen.

Bis zum Vorabend ihrer Wiedereinweihung ist in der Kirche gepinselt und gefegt werden. Und die Gemeinde muss auch weiterhin mit Provisorien und Einsparungen leben. Noch besteht der Boden des Altarraums aus Holzplatten, das Kreuz fehlt und auch der Altar ist nur eine Notlösung.

Spätestens in der Christmette soll auch dieser Bereich in leuchtendem Weiß erstrahlen. "Als adventliche Menschen sind wir Warten gewohnt", mahnte Pfarrer Hurtz zur Geduld.

Doch auch tätige Mithilfe ist gefragt: Um die noch ausstehende Baumaßnahme zu finanzieren, können die Gemeindemitglieder Steine erwerben und für den Altarraum spenden.

700000 Euro sind für Renovierungen und Sanierungen unter der Obhut von Architekt Burkhard Schrammen ausgegeben worden. "Mehr Geld war nicht da", sagt Pfarrer Hurtz. Doch hätten Ansparungen im Gemeindesäckel mehr möglich gemacht als zunächst gedacht.

Durch Zusammenlegung der drei Gemeinden St. Marien, St.Franziskus und St. Josef ist das Rheydter Gotteshaus die Hauptkirche für 17 000 Gemeindemitglieder.

Pfarrer Hurtz kommt die neue Gestalt der Marienkirche vor, "wie ein kleines Wunder, denn dies sind Zeiten, wo viele Kirchen nicht überleben".

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