Karnevalsbilanz: Die Jecken werden sparsamer

Bei den Sitzungen gibt es einen Zuschauerschwund. Der Zug war jedoch ein voller Erfolg.

Mönchengladbach. Der "Elefant" - wie sein Stellvertreter Hans-Peter Jansen den MKV-Vorsitzenden Bernd Gothe liebevoll nennt - hat Rücken. "Und Erkältung", wie der Geschäftsführer Wolfgang Oertel sagt. "Deswegen ist er heute Abend nicht hier", beim traditionellen Fischessen des MKV. Und jeder im Raum weiß, wie schwer ihm das fällt. Ob nur wegen Gothes Fehlen auch etwa 40 andere angemeldete Gäste dem Fischmahl fernblieben, ist aber Spekulation.

Oertel selbst übernimmt bei dieser Gelegenheit die Abrechnung mit der beendeten Session. Das macht die Rede zwar kürzer, aber nicht kurzweiliger, denn Oertel genügt sich in der chronologischen Nennung einiger Karnevalsereignisse, die allesamt "angenehm, harmonisch, friedlich" verlaufen seinen, was insbesondere für den Veilchendienstagszug (VDZ) gelte, ein Massenereignis mit 365000 Zuschauern. Und dass Gladbach für seinen VDZ "tolles Wetter gehabt hat."

Kritikpunkte hat er nicht ausgemacht, so dass Jansen, der nach ihm zum Mikro greift, die Rede schon als "beweihräuchernd" empfindet. Verbesserungspotenzial sieht Oertel lediglich bei den Galasitzungen, die nicht restlos ausverkauft waren. Schatzmeister Bruno Wiessner hat Ursachen ausgemacht: "Die Leute geben im Karneval weniger aus." Wenn die wirtschaftliche Entwicklung so schlecht bleibe, sieht er für 2010 noch größere Probleme. "Früher gingen die Leute auf drei Sitzungen, heute auf eine."

Er regt an, dass zwei kleinere Gesellschaften sich zu einer Galasitzung zusammen tun, damit sie gemeinsam ein hochkarätiges Programm auf die Beine stellen können, "obwohl es bestimmt Zank gibt, wer die leitet". "Kleine Gesellschaften mit handgestrickten Programmen bekommen die Säle nicht mehr voll." Karneval ist ein Wirtschaftsfaktor.

Der MKV selbst setzte laut Wiessner in der vergangenen Session zirka 250 000 Euro um. Allein an Wurfmaterial für den VDZ gebe jede Gesellschaft 3000 bis 8000 Euro aus. "Und wir haben 46 Gesellschaften." Dazu kommen die Kosten für den Wagenbau, die Kostüme und die Uniformen.

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